Historische SGV. NRW.

 Aufgehobene Norm: (zur Aufhebung siehe unter (Fn 1))
 


Historisch: Verordnung zur einheitlichen Regelung der Gerichtsverfassung


Inhaltsverzeichnis:


Historisch:

Normüberschrift

Verordnung
zur einheitlichen Regelung der Gerichtsverfassung

Vom 20. März 1935 (Fn 1)

Auf Grund des Artikels 5 des Ersten Gesetzes zur Überleitung der Rechtspflege auf das Reich vom 16. Februar 1934 (RGBl. I S. 91) wird für den Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit übergangsweise verordnet:

Artikel I
Gliederung der Gerichte

§ 1

(1) (Fn 2)

(2) (Fn 3)

(3) (Fn 4)

§ 2 (Fn 5)

Artikel II
Amtsgerichte

§ 3

Der Justizminister (Fn 6) kann anordnen, daß außerhalb des Sitzes eines Amtsgerichts Zweigstellen errichtet oder Gerichtstage abgehalten werden.

§ 4

(1) (Fn 7)

(2) Der Justizminister (Fn 8) kann einen oder mehrere Amtsrichter zu ständigen Vertretern des aufsichtführenden Amtsrichters bestellen. Wird kein ständiger Vertreter bestellt oder ist dieser behindert, so wird der aufsichtführende Amtsrichter durch den dem Dienstalter, bei gleichem Dienstalter durch den der Geburt nach ältesten Amtsrichter vertreten. Der Justizminister (Fn 9) kann Grundsätze für die Vertretung des aufsichtführenden Amtsrichters aufstellen.

§ 5, § 6 (Fn 10)

Artikel III
Landgerichte

§ 7

(1) (Fn 11)
Der Justizminister (Fn 12) bestellt den ständigen Vertreter des Präsidenten (§ 66 Abs. 2 des Gerichtsverfassungsgesetzes).

(2) Die Zahl der Zivil- und Strafkammern bei den Landgerichten bestimmt der Landgerichtspräsident; der Oberlandesgerichtspräsident kann ihm Weisungen hierfür erteilen.

(3) (Fn 13)

(4) (Fn 14)

(5) (Fn 15)

Artikel IV
Oberlandesgerichte

§ 8

(1) (Fn 16)
Der ständige Vertreter des Präsidenten (§ 66 Abs. 2, § 117 des Gerichtsverfassungsgesetzes) ist der Vizepräsident des Oberlandesgerichts.

(2) Die Zahl der Zivil- und Strafsenate bei den Oberlandesgerichten bestimmt der Oberlandesgerichtspräsident; der Justizminister (Fn 17) kann ihm hierfür Weisungen erteilen.

Artikel V
Staatsanwaltschaft

§ 9 (Fn 18)

Artikel VI
Hilfsrichter

§ 10 (Fn 19)

Artikel VII
Schöffen und Geschworene

§ 11 (Fn 20)

Artikel VIII
Geschäftsstellen und Gerichtsvollzieher

§ 12 (Fn 21)

Artikel IX
Justizverwaltung

§ 13

Die Präsidenten der Gerichte, die aufsichtführenden Amtsrichter, ...(Fn 22), die Leiter der Staatsanwaltschaften und die Leiter der Vollzugsanstalten (Fn 23) haben nach näherer Anordnung des Justizministers (Fn 24) die ihnen zugewiesenen Geschäfte der Justizverwaltung zu erledigen. Sie werden im Falle der Behinderung in diesen Geschäften durch ihren ständigen Vertreter vertreten und können die ihrer Dienstaufsicht unterstellten Beamten (Fn 25) zu den Geschäften der Justizverwaltung heranziehen.

§ 14 (Fn 26)

(1) Die Dienstaufsicht üben aus

1. der Justizminister (Fn 27) über sämtliche (Fn 28) Gerichte, Staatsanwaltschaften und Vollzugsanstalten (Fn 29),

2. (Fn 30)

3. der Oberlandesgerichtspräsident und der Landgerichtspräsident über die Gerichte ihres Bezirks ...(Fn 31),

4. der aufsichtführende Amtsrichter über das Amtsgericht,

5. (Fn 32)

6. der Generalstaatsanwalt beim Oberlandesgericht und der Leitende (Fn 33) Oberstaatsanwalt beim Landgericht über die Staatsanwaltschaften,

7. (Fn 34) der Leiter der Vollzugsanstalt (Fn 35) über die unterstellte Behörde.

(2) Dem Landgerichtspräsidenten steht die Dienstaufsicht über ein mit einem Präsidenten besetztes Amtsgericht nicht zu.

(3) Der Justizminister (Fn 36) bestimmt, bei welchen Amtsgerichten der Präsident die Dienstaufsicht über andere zum Bezirk des übergeordneten Landgerichts gehörigen Amtsgerichte an Stelle des Landgerichtspräsidenten ausübt.

§ 15

Die Dienstaufsicht über eine Behörde erstreckt sich zugleich auf die bei ihr angestellten oder beschäftigten Beamten, Angestellten und Arbeiter. Die Dienstaufsicht des aufsichtführenden Amtsrichters beschränkt sich jedoch, wenn das Amtsgericht nicht mit einem Präsidenten besetzt ist (Fn 37), auf die bei dem Amtsgericht angestellten oder beschäftigten nichtrichterlichen Beamten, die Angestellten und Arbeiter (Fn 38).

§ 16

(1) (Fn 39)

(2) (Fn 40)

§ 17 (Fn 41)

Artikel X
Schluß- und Übergangsvorschriften

§ 18

Der Justizminister (Fn 42) kann die Ausübung der ihm in dieser Verordnung übertragenen Befugnisse auf die ihm unmittelbar nachgeordneten Präsidenten der Gerichte und Leiter der Staatsanwaltschaften übertragen.

§ 19 (Fn 43)

§ 20 (Fn 44)

§ 21

(1) Diese Verordnung tritt mit dem 1. April 1935 in Kraft.

(2) (Fn 45)

Der Reichsminister der Justiz

Fußnoten:

Fn 1

RGBl. I S. 403 / RGS. NW. S. 99, geändert durch § 4 des Gesetzes über die Einrichtung selbständiger Justizvollzugsämter v. 24. 2. 1970 (GV. NW. S. 168).

Aufgehoben durch Gesetz vom 1. April 2014 (GV. NRW. S. 250), in Kraft getreten am 10. April 2014.

Fn 2

Auslassung: Bundesrecht gemäß Art. 125 Nr. 1 GG; vgl. BGBl. III 300--5.

Fn 3

Auslassung: gemäß Art. 129 Abs. 3 GG erloschene Ermächtigung.

Fn 4

Auslassung: Bundesrecht gemäß Art. 125 Nr. 1 GG; vgl. BGBl. III 300--5.

Fn 5

§ 2 Nr. 1, 2 und 4 neugeregelt in §§ 58 Abs. 1, 78 Abs. 1 und 93 Abs. 1 GVG. Nr. 3 und 5 aufgehoben durch Art. 5 § 21 Nr. 14 der Verordnung v. 13. 3. 1940 (RGBl. I S. 489); Nr. 6 Bundesrecht (vgl. BGBl. III 300--5).

Fn 6

geändert auf Grund der veränderten staatsrechtlichen Verhältnisse.

Fn 7

überholt durch Neuregelung in § 22 Abs. 3 GVG.

Fn 8

geändert auf Grund der veränderten staatsrechtlichen Verhältnisse.

Fn 9

geändert auf Grund der veränderten staatsrechtlichen Verhältnisse.

Fn 10

Auslassung: aufgehoben durch Art. 8 II Nr. 7 VereinhG v. 12. 9. 1950 (BGBl. I S. 455).

Fn 11

Auslassung: überholt durch Neuregelung in §§ 64 Abs. 1, 66 Abs. 2 GVG.

Fn 12

geändert auf Grund der veränderten staatsrechtlichen Verhältnisse.

Fn 13

Auslassung: überholt durch Neuregelung in § 61 Abs. 2 GVG.

Fn 14

Auslassung: aufgehoben durch § 87 DRiG.

Fn 15

Auslassung: überholt durch Neuregelung in § 78 Abs. 2 GVG.

Fn 16

Auslassung: überholt durch Neuregelung in §§ 117, 64 Abs. 1, 66 Abs. 2 GVG.

Fn 17

geändert auf Grund der veränderten staatsrechtlichen Verhältnisse.

Fn 18

Auslassung: überholt durch § 122 DRiG.

Fn 19

Auslassung: aufgehoben durch Art. 8 II Nr. 7 VereinhG v. 12. 9. 1950 (BGBl. I S. 455).

Fn 20

Auslassung: aufgehoben durch Art. 8 II Nr. 7 VereinhG v. 12. 9. 1950 (BGBl. I S. 455).

Fn 21

Auslassung: überholt durch §§ 153, 154 GVG, im übrigen durch Wiederherstellung der Justizhoheit der Länder.

Fn 22

Auslassung: Bundesrecht gemäß Art. 125 Nr. 1 GG; vgl. BGBl. III 300--5.

Fn 23

Sprachgebrauch entsprechend der Dienst- und Vollzugsordnung vom 1. 12. 1961 (JMBl. NW. S. 295).

Fn 24

geändert auf Grund der veränderten staatsrechtlichen Verhältnisse.

Fn 25

für Richter vgl. §§ 4, 42 DRiG.

Fn 26

§ 14 Abs. 1 Nr. 6 geändert durch § 6 des Gesetzes v. 24. 2. 1970 (GV. NW. S. 168); in Kraft getreten am 1. April 1970.

Fn 27

geändert auf Grund der veränderten staatsrechtlichen Verhältnisse.

Fn 28

betrifft nur die Gerichte der ordentlichen Gerichtsbarkeit.

Fn 29

§ 14 Abs. 1 Nr. 6 geändert durch § 6 des Gesetzes v. 24. 2. 1970 (GV. NW. S. 168); in Kraft getreten am 1. April 1970.

Fn 30

Auslassung: gegenstandslos.

Fn 31

Auslassung: gegenstandslos.

Fn 32

Auslassung: Bundesrecht, neugeregelt in § 147 Nr. 1 GVG.

Fn 33

Anpassung an den heutigen Sprachgebrauch (vgl. Anlage 1 zum BesG. NW. 1969 (SGV. NW. 20320).

Fn 34

außer Geltungsbereich NW; im übrigen durch Veränderung der Behördenorganisation gegenstandslos.

Fn 35

§ 14 Abs. 1 Nr. 6 geändert durch § 6 des Gesetzes v. 24. 2. 1970 (GV. NW. S. 168); in Kraft getreten am 1. April 1970.

Fn 36

geändert auf Grund der veränderten staatsrechtlichen Verhältnisse.

Fn 37

geändert durch § 2 Nr. 3 des Gesetzes zur Bereinigung des als Landesrecht fortgeltenden ehemaligen Reichsrechts v. 13. Januar 1970 (GV. NW. S. 18 / SGV. NW. 114).

Fn 38

Auslassung: gegenstandslos.

Fn 39

Auslassung: überholt durch § 3 Abs. 2 LBG; für Richter i. Verb. m. § 4 Abs. 1 LRiG.

Fn 40

Auslassung: für Richter überholt durch § 26 DRiG, im übrigen gelten die allgemeinen beamtenrechtlichen Bestimmungen.

Fn 41

Auslassung: gegenstandslose Beschwerdevorschrift; für den Rechtsweg bei Justizverwaltungsakten vgl. §§ 23 ff. EGGVG.

Fn 42

geändert auf Grund der veränderten staatsrechtlichen Verhältnisse.

Fn 43

Auslassung: gegenstandslose Überleitungsvorschrift.

Fn 44

Auslassung: aufgehoben durch Art. 8 II Nr. 7 VereinhG v. 12. 9. 1950 (BGBl. I S. 455).

Fn 45

Auslassung: gegenstandslose Überleitungsvorschrift.



Normverlauf ab 2000: