Historische SGV. NRW.

 Aufgehobene Norm: (zur Aufhebung siehe unter (Fn 1))
 


Historisch: Verordnung zur Übertragung von Befugnissen nach der Bundesnotarordnung


Inhaltsverzeichnis:


Historisch:

Normüberschrift

Verordnung
zur Übertragung von Befugnissen nach der Bundesnotarordnung

Vom 26. Februar 2002 (Fn 1)

Aufgrund des § 112 der Bundesnotarordnung (BNotO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar 1961 (BGBl. I S. 97), zuletzt geändert durch Gesetz vom 13. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3574), in Verbindung mit § 1 des Gesetzes über Ermächtigungen zum Erlass von Rechtsverordnungen vom 3. Juli 1961 (BGBl. I S. 856) und § 1 der Verordnung über die Übertragung von Ermächtigungen der Landesregierung zum Erlass von Rechtsverordnungen vom 17. Oktober 1961 (GV. NW. S. 285) (Fn 2), wird verordnet:

§ 1 (Fn 3)

Auf die Präsidentinnen und Präsidenten der Oberlandesgerichte werden für den Bezirk ihres Oberlandesgerichts folgende Befugnisse nach der Bundesnotarordnung übertragen:

1. die Ernennung von Notarassessorinnen oder Notarassessoren (§ 7 Abs. 3 BNotO),

2. die Entlassung von Notarassessorinnen oder Notarassessoren (§ 7 Abs. 7 BNotO) sowie die Fristbestimmung gemäß § 7 Abs. 7 Satz 2 Nr. 2 BNotO und das Angebot einer Notarstelle gemäß § 7 Abs. 7 Satz 2 Nr. 3 BNotO,

3. die Erteilung der Genehmigung zur Eingehung einer Verbindung zur gemeinsamen Berufsausübung hauptberuflicher Notarinnen und Notare (§ 9 Abs. 1 Satz 2 BNotO),

4. die Verlegung des Amtssitzes von Notarinnen oder Notaren (§ 10 Abs. 1 Satz 3 BNotO),

5. die Entscheidung über die allgemeine Festlegung der Amtsbereiche der Notarinnen oder Notare und über die Änderung der Festlegungen im Einzelfall (§ 10 a Abs. 1 Satz 2 BNotO),

6. die (erneute) Bestellung von Notarinnen oder Notaren (§§ 12, 48 c Abs. 1, 97 Abs. 3 BNotO),

7. die Entlassung von Notarinnen oder Notaren (§ 48 BNotO),

8. die Amtsenthebung von Notarinnen oder Notaren (§ 50 Abs. 3 BNotO),

9. die Entscheidung, in den Fällen des § 50 Abs. 1 Nr. 7 BNotO die Bestellung einer Pflegschaft für die Notarinnen oder Notare, die zur Wahrnehmung ihrer Rechte in den Verfahren nicht in der Lage sind, zu beantragen und ihnen aufzugeben, sich ärztlich untersuchen zu lassen (§ 50 Abs. 4 BNotO),

10. die Erteilung und die Rücknahme der Erlaubnis für Notarinnen oder Notare, die Amtsbezeichnung mit dem Zusatz "außer Dienst" zu führen (§ 52 Abs. 2 und Abs. 3 BNotO),

11. die Erteilung von Genehmigungen gemäß § 53 Abs. 1 BNotO,

12. die Bestellung der Notariatsverwalterinnen oder -verwalter und der Widerruf einer solchen Bestellung (§ 57 Abs. 2 Satz 1 und § 64 Abs. 1 Satz 3 BNotO),

13. die Mitteilung der Beendigung des Amtes einer Notariatsverwalterin oder eines -verwalters (§ 64 Abs. 1 Satz 2 BNotO),

14. die in den Vorschriften des Bundesdisziplinargesetzes dem höheren Dienstvorgesetzten und der obersten Dienstbehörde zugewiesenen Aufgaben und Befugnisse (§ 96 Abs. 1 Satz 2 BNotO),

15. die Zuweisung eines anderen Amtssitzes (§ 97 Abs. 2 Satz 2 BNotO).

§ 2 (Fn 4)

Auf den Präsidenten des Oberlandesgerichts Köln wird die Befugnis zur Ernennung der notariellen Beisitzerinnen und Beisitzer (§ 103 Abs. 1 Satz 1 BNotO) sowie zur Beantragung der Amtsenthebung einer Beisitzerin oder eines Beisitzers (§ 104 Abs. 2 Satz 1 BNotO) übertragen. Bei der Ernennung von Notarinnen zu Beisitzerinnen und Notaren zu Beisitzern beim Oberlandesgericht (§ 103 Abs. 1 Satz 1 BNotO) ist auf eine angemessene Berücksichtigung der Notarinnen und Notare in den drei Oberlandesgerichtsbezirken zu achten.

§ 3 (Fn 4, 5)

Auf die Präsidentinnen und Präsidenten der Landgerichte werden für den Bezirk ihres Landgerichts folgende Befugnisse nach der Bundesnotarordnung übertragen:

1. die Verwahrung der Akten und Bücher der Notarinnen oder Notare sowie der ihnen amtlich übergebenen Urkunden einem anderen Amtsgericht, einer Notarin oder einem Notar zu übertragen (§ 51 Abs. 1 Satz 2 BNotO),

2. die Anzeigen der Berufshaftpflichtversicherer entgegen zu nehmen (§ 19 a Abs. 3 BNotO),

3. die Aufgaben der zuständigen Stelle gemäß § 117 Abs. 2 des Versicherungsvertragsgesetzes wahrzunehmen (§ 19 a Abs. 5 BNotO),

4. die Erteilung von Auskünften über den Namen und die Adresse der Berufshaftpflichtversicherung der Notarinnen und Notare sowie der Versicherungsnummer (§ 19 a Abs. 6 BNotO).

§ 4 (Fn 4)

Diese Verordnung tritt am 1. April 2002 in Kraft . Zum gleichen Zeitpunkt wird die Verordnung zur Übertragung von Befugnissen nach der Bundesnotarordnung vom 31. Mai 1991 (GV. NW. S. 252, ber. S. 290) aufgehoben.

Der Justizminister
des Landes Nordrhein-Westfalen

Fußnoten:

Fn 1

GV. NRW. 2002 S. 94; geändert durch VO v. 3.8.2007 (GV. NRW. S. 322), in Kraft getreten am 1. September 2007; VO vom 3. November 2010 (GV. NRW. S. 595), in Kraft getreten am 27. November 2010.
Aufgehoben durch Verordnung vom 5. Oktober 2016 (GV. NRW. S. 840), in Kraft getreten am 20. Oktober 2016.

Fn 2

SGV. NRW. 1102

Fn 3

§ 1 zuletzt geändert durch VO vom 3. November 2010 (GV. NRW. S. 595), in Kraft getreten am 27. November 2010.

Fn 4

§ 2 (neu) eingefügt und §§ 2 u. 3 (alt) umbenannt durch VO v. 3.8.2007 (GV. NRW. S. 322), in Kraft getreten am 1. September 2007.

Fn 5

§ 3 neu gefasst durch VO vom 3. November 2010 (GV. NRW. S. 595), in Kraft getreten am 27. November 2010.



Normverlauf ab 2000: