Gesetz- und Verordnungsblatt (GV. NRW.)
Ausgabe 2013 Nr. 29 vom 11.10.2013 Seite 555 bis 562

Zweite Verordnung zur Änderung der Verordnung über den Bau und Betrieb von Anschlußbahnen (BOA)
Normkopf
Norm
Normfuß
 

Zweite Verordnung zur Änderung der Verordnung über den Bau und Betrieb von Anschlußbahnen (BOA)

93

Zweite Verordnung zur Änderung
der Verordnung über den Bau und Betrieb
von Anschlußbahnen (BOA)

 

Vom 10. September 2013

 

Auf Grund des § 26 Absatz 5 Satz 3 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes vom 27. Dezember 1993 (BGBl. I S. 2378, 2396, ber. 1994 I S. 2439) wird verordnet:

 

Artikel 1

 

Die Verordnung über den Bau und Betrieb von Anschlußbahnen (BOA) vom 31. Oktober 1966 (GV. NRW. S. 488, ber. 1967 S. 26), zuletzt geändert durch Verordnung vom 11. November 2008 (GV. NRW. S. 687), wird wie folgt geändert:

 

1. Das Inhaltsverzeichnis wird wie folgt geändert:

 

a) Nach der Angabe zu § 1 wird folgende Angabe eingefügt:

„§ 1a Allgemeine Anforderungen“.

 

b) Nach der Angabe zur Anlage A' wird folgende Angabe eingefügt:

„A'' Erforderliche Vergrößerungen der halben Breitenmaße des Regellichtraums“.

 

2. Nach § 1 wird folgender § 1a eingefügt:

 

㤠1a
Allgemeine Anforderungen

Bahnanlagen und Fahrzeuge müssen so beschaffen sein, dass sie den Anforderungen der Sicherheit und Ordnung genügen. Diese Anforderungen gelten als erfüllt, wenn die Bahnanlagen und Fahrzeuge den Vorschriften dieser Verordnung und, soweit diese keine ausdrücklichen Vorschriften enthält, anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Von den anerkannten Regeln der Technik darf abgewichen werden, wenn mindestens die gleiche Sicherheit wie bei Beachtung dieser Regeln nachgewiesen ist.“

 

3. § 2 wird wie folgt geändert:

a) In Absatz 2 Satz 2 werden nach dem Wort „führt“ die Wörter „oder durch andere Schienenfahrzeugbetreiber, die nicht selbst öffentliche Eisenbahnunternehmen sind, führen lässt“ eingefügt.

 

b) Absatz 5 wird wie folgt gefasst:

„(5) Bei Grubenanschlussbahnen bedarf die Bestellung des Eisenbahnbetriebsleiters der Bestätigung durch die zuständige Bergbehörde.“

 

4. In § 8 Absatz 1 Satz 2 wird nach dem Wort „vergrößern“ die Angabe „(Anlage A'')“ eingefügt.

 

5. § 18 Absatz 2 wird wie folgt gefasst:

„(2) Die Fahrzeuge sind zur Aufrechterhaltung ihrer Betriebssicherheit alle vier Jahre zu untersuchen. Diese Frist darf viermal um ein Jahr verlängert werden, wenn festgestellt ist, dass der Zustand des Fahrzeuges es zulässt.“

 

6. § 20 wird wie folgt geändert:

a) Absatz 3 wird wie folgt gefasst:

„(3) Sie müssen von einem zugelassenen Prüfer regelmäßig wiederkehrend untersucht werden.“

 

b) Absatz 5 wird aufgehoben.

c) Absatz 6 wird Absatz 5.

 

7. § 21 Absatz 6 wird wie folgt gefasst:

„(6) Hebezeuge sind einer Probebelastung zu unterziehen, und zwar:

a) bei der Abnahme mit dem 1,25-fachen der angeschriebenen Höchstlast,

b) bei den regelmäßigen Untersuchungen oder nach einer wesentlichen Änderung mit der angeschriebenen Höchstlast.“

 

8. In § 23 Absatz 1 werden nach dem Wort „führt“ die Wörter „oder durch andere Schienenfahrzeugbetreiber, die nicht selbst öffentliche Eisenbahnunternehmen sind, führen lässt“ eingefügt.

 

9. In § 24 Absatz 2 wird nach Satz 2 folgender Satz eingefügt:

„Die Untersuchungen sind mindestens einmal jährlich durchzuführen.“

 

10. § 25 Absatz 2 Satz 2 wird wie folgt gefasst:

„Drei oder mehr Fahrzeuge mit wirkender Druckluftbremse gelten in Neigungen bis zu 1 : 400 als ausreichend festgelegt, wenn sie nicht länger als 60 Minuten abgestellt werden.“

 

11. § 40 Absatz 1 Satz 2 wird aufgehoben.

 

12. Nach Anlage A' wird folgende Anlage A'' eingefügt:

 

Anlage A“ zu § 8 (1)

 

 

Erforderliche Vergrößerungen e der halben Breitenmaße des Regellichtraums

(ei auf der Bogeninnenseite, ea auf der Bogenaußenseite in mm)

 

 

 

 

 

wenn Wagen oder Ladungen nur beschränkt übergehen

 

Bogen-halb-messer

 

wenn Güterwagen oder lange Ladungen unbeschränkt übergehen

 

bis höchstens 20 m Drehzapfenabstand

 

bis höchstens 14 m Drehzapfenabstand

 

bis höchstens
8 m Drehzapfen- oder Radsatzabstand

 

bis höchstens
6 m Drehzapfen- oder Radsatzabstand

 

bis höchstens 4,5 m Radsatzabstand

m

ei

ea

ei

ea

ei

ea

ei

ea

ei

ea

ei

ea

250

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

240

10

12

10

12

6

8

2

6

2

4

0

4

230

20

24

20

24

12

16

4

12

4

8

0

8

225

25

30

25

30

15

20

5

15

5

10

0

10

220

30

37

30

37

18

24

6

18

5

11

1

11

210

40

51

40

51

24

32

8

24

5

13

3

13

200

50

65

50

65

30

40

10

30

5

15

5

15

190

65

80

65

80

35

50

15

35

10

20

5

15

180

80

100

80

100

45

60

20

40

10

25

5

20

175

89

112

89

112

50

67

22

45

12

28

6

22

170

98

123

98

123

55

73

23

50

13

30

7

23

160

117

147

117

147

65

87

27

60

17

35

8

27

150

135

170

135

170

75

100

30

70

20

40

10

30

140

202

235

167

213

90

120

37

83

23

48

10

37

130

268

300

198

257

105

140

43

97

27

57

10

43

125

302

332

214

278

112

150

47

103

28

61

10

47

120

335

365

230

300

120

160

50

110

30

65

10

50

110

432

468

275

365

145

195

60

130

35

78

12

58

100

530

570

320

430

170

230

70

150

40

90

15

65

95

595

635

350

475

185

250

75

165

42

98

18

70

90

660

700

380

520

200

270

80

180

45

105

20

75

85

745

785

420

575

220

295

90

200

50

112

20

82

80

830

870

460

630

240

320

100

220

55

120

20

90

75

940

975

510

700

265

355

110

240

60

135

22

100

70

1050

1080

560

770

290

390

120

260

65

150

25

110

65

1195

1220

625

870

320

435

130

290

75

165

28

122

60

1340

1360

690

970

350

480

140

320

85

180

30

135

55

1545

1555

785

1105

400

540

160

365

95

205

35

152

50

1750

1750

880

1240

450

600

180

410

105

230

40

170

45

2075

2075

1025

1445

520

700

210

475

122

265

48

198

40

2400

2400

1170

1650

590

800

240

540

140

300

55

225

35

2880

2850

1380

1940

690

940

280

630

160

360

65

260

Zwischenwerte dürfen geradlinig eingeschaltet werden.

 

 

Artikel 2

 

Diese Verordnung tritt am Tag nach der Verkündung in Kraft.

 

Düsseldorf, den 10. September 2013

 

 

Die Landesregierung
Nordrhein-Westfalen

 

Die Ministerpräsidentin

Hannelore  K r a f t

 

Der Minister
für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr

Michael  G r o s c h e k

 

GV. NRW. 2013 S. 560