Geltende Gesetze und Verordnungen (SGV. NRW.)  mit Stand vom 5.7.2024

Verordnung über die Ausbildung und Prüfung in den Bildungsgängen des Berufskollegs (Ausbildungs- und Prüfungsordnung Berufskolleg - APO-BK) vom 26.05.1999

§ 5 (Fn 18)
Gliederung, Unterrichtsorganisation, Digitalisierung und Höchstverweildauer

(1) Die Bildungsgänge des Berufskollegs werden in den Fachbereichen
1. Agrarwirtschaft und Ernährung/Versorgung,
2. Bau- und Holztechnik,
3. Gestaltung,
4. Gesundheit/Erziehung und Soziales,
5. Informatik,
6. Metall- und Elektrotechnik,
7. Naturwissenschaften und Labor- und Verfahrenstechnik,
8. Umwelttechnik,
9. Textiltechnik und Bekleidung,
10. Wirtschaft und Verwaltung
angeboten.

In den Anlagen A bis E sind abweichende Bezeichnungen, Zusammenfassungen sowie der Eingang von Fachbereichen in Berufsfelder, Fachrichtungen und fachliche Schwerpunkte erforderlich. Sie berücksichtigen Erfordernisse der Anerkennung von Abschlüssen in anderen Ländern, der Unterrichtsorganisation gemäß Absatz 3 sowie der Durchlässigkeit der Bildungsgänge.

(2) Die Bildungsgänge des Berufskollegs sind, soweit in den besonderen Bestimmungen für die einzelnen Bildungsgänge nichts Abweichendes bestimmt ist, in Schuljahre eingeteilt. Sie werden in Vollzeitform oder in Teilzeitform angeboten. Wechsel zwischen Vollzeit- und Teilzeitform sind möglich.

(3) Der Unterricht wird in der Regel in Fachklassen und im Klassenverband erteilt. Soweit die Unterrichtsorganisation oder der Bildungsgang es erfordern, können Kurse oder nach Maßgabe der Anlagen A bis E Lerngruppen gebildet werden.

(4) Die mit den Stundentafeln festgelegte Regeldauer der Bildungsgänge darf um höchstens ein Jahr überschritten werden (Höchstverweildauer). Um ein weiteres Jahr kann die Regeldauer nach Entscheidung der Versetzungskonferenz, im Abiturbereich mit Zustimmung der oberen Schulaufsichtsbehörde, überschritten werden, wenn die Gründe für die Wiederholung von der Schülerin oder dem Schüler nicht zu vertreten sind. Die Höchstverweildauer kann darüber hinaus um den für die Wiederholung einer nichtbestandenen Prüfung erforderlichen Mindestzeitraum überschritten werden.

(5) Schülerinnen und Schülern, die innerhalb des Berufskollegs einen Bildungsgang wechseln, wird die im bisherigen Bildungsgang verbrachte Ausbildungszeit auf die Höchstverweildauer angerechnet; über Ausnahmen entscheidet die obere Schulaufsichtsbehörde.

(6) Soweit die personellen und sächlichen Voraussetzungen vorliegen, kann zur Vermittlung umfassender beruflicher, gesellschaftlicher und personaler Handlungskompetenz Präsenzunterricht und Unterricht mit räumlicher Distanz in engem und planvollem Austausch der Lehrenden und Lernenden (Distanzunterricht) verknüpft werden. Die besonderen Bestimmungen für die einzelnen Bildungsgänge gemäß § 29 (Anlagen A bis E) regeln, bis zu welchem Umfang Distanzunterricht in den einzelnen Bildungsgängen zulässig ist. Die Schule nutzt insbesondere zur Verknüpfung des Präsenz- und Distanzunterrichts bereitgestellte Lehr- und Lernsysteme sowie Arbeits- und Kommunikationsplattformen in digitaler Form (§ 8 Absatz 2 Schulgesetz NRW), zu denen alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer Zugang haben. Die Nutzung ist nach Maßgabe des § 120 Absatz 5 Satz 2 Schulgesetz NRW für Schülerinnen und Schüler und nach Maßgabe des § 121 Absatz 1 Satz 2 und Absatz 7 Schulgesetz NRW für Lehrerinnen und Lehrer sowie das pädagogische und sozialpädagogische Personal gemäß § 58 Schulgesetz NRW verpflichtend. Distanzunterricht ist dem Präsenzunterricht im Hinblick auf die Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden der Schülerinnen und Schüler wie der Unterrichtsverpflichtung der Lehrkräfte gleichwertig. Er findet in der Regel digital und synchron statt. In dem Fach Sport/Gesundheitsförderung sowie im fachpraktischen Unterricht ist Distanzunterricht unzulässig. Erfolgt eine Verknüpfung von Präsenz- und Distanzunterricht gemäß § 2 Absatz 2, erstellt die Bildungsgangkonferenz unter Berücksichtigung des bildungsgangübergreifenden pädagogisch-organisatorischen Konzepts der Schule ein entsprechendes bildungsgangspezifisches Konzept.

Dieses soll insbesondere

1. die Förderung der Bildungsziele unter Beachtung der individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler,

2. die inhaltliche und methodische Verknüpfung von Präsenz- und Distanzunterricht,

3. die Einhaltung der Vorgaben für den Unterrichtsumfang und für die Unterrichtsfächer und Lernfelder nach den geltenden Stundentafeln und Bildungsplänen,

4. eine ordnungsgemäße Prüfungsvorbereitung und

5. eine ordnungsgemäße Leistungsbewertung gemäß § 8

gewährleisten.

Die Schule zeigt das bildungsgangübergreifende Konzept und die bildungsgangspezifischen Konzepte der zuständigen Schulaufsicht an. Die bildungsgangspezifischen Konzepte sind mit den didaktischen Jahresplanungen der Bildungsgänge abzustimmen. Die Verknüpfung von Präsenz- und Distanzunterricht kann im Rahmen der Zusammenarbeit von Schulen (§ 4 Schulgesetz NRW) auch zur Sicherung eines breiten und vollständigen Unterrichtsangebotes beitragen. Hierzu stimmen die Schulen ihre bildungsgangspezifischen pädagogisch-organisatorischen Konzepte ab.

Fußnoten:

Fn 1

GV. NRW. 1999 S. 240; ber. 2000 S. 563 und 2001 S. 766, geändert durch Artikel 3 der VO v. 14.2.2001 (GV. NRW. S. 66), Art. 5 der VO v. 18.5.2002 (GV. NRW. S. 172); 29.6.2003 (GV. NRW. S. 358), in Kraft treten am 1. August 2003; Art. 8 des Gesetzes v. 8.7.2003 (GV. NRW. S. 413), in Kraft getreten am 24. Juli 2003; VO v. 9.12.2003 (GV. NRW. S. 751), in Kraft getreten am 1. August 2004, VO v. 11.12.2004 (GV. NRW. S. 792); Art. 3 d. VO v. 5. Mai 2006 (GV. NRW. S. 222, ber. S. 461), in Kraft getreten am 14. Juni 2006; Artikel 3 der VO v. 14.6.2007 (GV. NRW. S. 288), in Kraft getreten am 18. Juli 2007 und 1. August 2007; VO v. 8.12.2007 (GV. NRW. S. 727), in Kraft getreten am 29. Dezember 2007; Artikel 5 der VO vom 5. November 2008 (GV. NRW. S. 674), in Kraft getreten am 15. November 2008; Artikel 1 der VO vom 29. April 2009 (GV. NRW. S. 269, ber. S. 326), in Kraft getreten am 9. Mai 2009, am 1. August 2009 und am 1. August 2010; Artikel 2 der VO vom 9. Februar 2010 (GV. NRW. S. 149), in Kraft getreten am 25. Februar 2010; Artikel 5 der VO vom 10. Juli 2011 (GV. NRW. S. 365), in Kraft getreten am 26. Juli 2011 und am 1. August 2011; VO vom 21. September 2012 (GV. NRW. S. 429), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. August 2012; Artikel 1 der VO vom 30. Mai 2014 (GV. NRW. S. 314), in Kraft getreten am 1. August 2014; Verordnung vom 9. Dezember 2014 (GV. NRW. 2015 S. 14, ber. S. 706), in Kraft getreten am 1. August 2015; Verordnung vom 10. Juli 2016 (GV. NRW. S. 630), in Kraft getreten am 30. Juli 2016; Artikel 2 der Verordnung vom 12. Juli 2018 (GV. NRW. S. 406), in Kraft getreten am 1. August 2018; Verordnung vom 27. November 2018 (GV. NRW. S. 630), in Kraft getreten am 6. Dezember 2018; Artikel 2 der Verordnung vom 22. Mai 2019 (GV. NRW. S. 229), in Kraft getreten am 1. Juni 2019; Artikel 4 der Verordnung vom 1. Mai 2020 (GV. NRW. S. 312b), in Kraft getreten am 2. Mai 2020; Artikel 2 der Verordnung vom 9. April 2020 (GV. NRW. S. 333), in Kraft getreten am 1. August 2020; Artikel 3 der Verordnung vom 29. Januar 2021 (GV. NRW. S. 112), in Kraft getreten am 13. Februar 2021; Artikel 4 der Verordnung vom 1. Mai 2021 (GV. NRW. S. 449), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Februar 2021; Artikel 2 der Verordnung vom 17. November 2021 (GV. NRW. S. 1239), in Kraft getreten am 1. Dezember 2021; Verordnung vom 24. November 2021 (GV. NRW. S. 1339), in Kraft getreten am 10. Dezember 2021; Artikel 4 der Verordnung vom 23. März 2022 (GV. NRW. S. 405), in Kraft getreten am 1. August 2022; Artikel 6 der Verordnung vom 20. März 2023 (GV. NRW. S. 217), in Kraft getreten am 1. August 2023; Verordnung vom 11. März 2024 (GV. NRW. S. 172), in Kraft getreten am 1. August 2024.

Fn 2

SGV. NRW. 223.

Fn 3

§ 30 Änderung von Rechtsvorschriften eingearbeitet in die ASchO v. 8.11.1978 - SGV. NRW. 223.

Fn 4

§§ 4, 14, 16, 17, 18 und 31 zuletzt geändert durch Verordnung vom 9. Dezember 2014 (GV. NRW. 2015 S. 14, ber. S. 706), in Kraft getreten am 1. August 2015.

Fn 5

§§ 13 und 23 geändert durch Verordnung vom 9. Dezember 2014 (GV. NRW. 2015 S. 14, ber. S. 706), in Kraft getreten am 1. August 2015.

Fn 6

Eingangsformel neu gefasst durch Art. 3 d. VO v. 5. Mai 2006 (GV. NRW. S. 222), in Kraft getreten am 14. Juni 2006; geändert durch Artikel 3 der VO v. 14.6.2007 (GV. NRW. S. 288), in Kraft getreten am 1. August 2007.

Fn 7

§ 28 zuletzt geändert (Absatz 1 Satz 3 aufgehoben, neuen Absatz 2 eingefügt, bisherige Absätze 2 und 3 umbenannt in Absätze 3 und 4) durch Verordnung vom 10. Juli 2016 (GV. NRW. S. 630), in Kraft getreten am 30. Juli 2016.

Fn 8

§ 11, § 20, § 26 geändert durch Art. 3 d. VO v. 5. Mai 2006 (GV. NRW. S. 222), in Kraft getreten am 14. Juni 2006.

Fn 9

§ 12 zuletzt geändert durch Artikel 3 Nr. 6 der VO v. 14.6.2007 (GV. NRW. S. 288), in Kraft getreten am 18. Juli 2007.

Fn 10

§ 10 zuletzt geändert durch Artikel 3 der VO v. 14.6.2007 (GV. NRW. S. 288), in Kraft getreten am 1. August 2007.

Fn 11

§§ 3, 22 geändert durch Artikel 3 der VO v. 14.6.2007 (GV. NRW. S. 288), in Kraft getreten am 1. August 2007.

Fn 12

§§ 9 und 27 zuletzt geändert durch Verordnung vom 27. November 2018 (GV. NRW. S. 630), in Kraft getreten am 6. Dezember 2018.

Fn 13

§ 26 zuletzt geändert durch Artikel 2 der Verordnung vom 22. Mai 2019 (GV. NRW. S. 229), in Kraft getreten am 1. Juni 2019.

Fn 14

3. Abschnitt mit §§ 28a bis 28e eingefügt durch Artikel 4 der Verordnung vom 1. Mai 2020 (GV. NRW. S. 312b), in Kraft getreten am 2. Mai 2020; Überschrift 3. Abschnitt, §§ 28b, 28c geändert sowie § 28d neu gefasst durch Artikel 4 der Verordnung vom 1. Mai 2021 (GV. NRW. S. 449), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Februar 2021; 3. Abschnitt mit den §§ 28a bis 28e aufgehoben durch Verordnung vom 11. März 2024 (GV. NRW. S. 172), in Kraft getreten am 1. August 2024.

Fn 15

Inhaltsübersicht zuletzt geändert durch Verordnung vom 11. März 2024 (GV. NRW. S. 172), in Kraft getreten am 1. August 2024.

Fn 16

Anlage B, C und D geändert durch Artikel 2 der Verordnung vom 17. November 2021 (GV. NRW. S. 1239), in Kraft getreten am 1. Dezember 2021; Anlage E geändert durch Verordnung vom 24. November 2021 (GV. NRW. S. 1339), in Kraft getreten am 1. Dezember 2021; Anlage A, B, C, D und E geändert durch Artikel 4 der Verordnung vom 23. März 2022 (GV. NRW. S. 405), in Kraft getreten am 1. August 2022; Anlage D geändert durch Artikel 6 der Verordnung vom 20. März 2023 (GV. NRW. S. 217), in Kraft getreten am 1. August 2023; Anlagen A, B, C, D und E geändert sowie Anlagen A 2.1 und A 2.2 angefügt durch Verordnung vom 11. März 2024 (GV. NRW. S. 172), in Kraft getreten am 1. August 2024.

Fn 17

§ 29 zuletzt geändert durch Artikel 4 der Verordnung vom 23. März 2022 (GV. NRW. S. 405), in Kraft getreten am 1. August 2022.

Fn 18

§§ 1, 2, 5, 6, 8 zuletzt geändert durch Verordnung vom 11. März 2024 (GV. NRW. S. 172), in Kraft getreten am 1. August 2024.