Historische SGV. NRW.

Verordnung über die Ausbildung und Prüfung für die Laufbahn des Amtsanwaltsdienstes des Landes Nordrhein-Westfalen vom 06.08.1985

Aufgehoben durch VO v. 6.11.2006 (GV. NRW. S. 520), in Kraft getreten am 1. Januar 2007.




§ 10
Dritter Ausbildungsabschnitt

(1) Im dritten Ausbildungsabschnitt soll der Beamte lernen, die im Lehrgang (§ 9) erworbenen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden; er soll so gefördert werden, daß er am Ende der Ausbildung in der Lage ist, die Aufgaben eines Amtsanwalts selbständig zu erledigen. Der Beamte ist in diesem Ausbildungsabschnitt nur so zu belasten, daß er sich auch auf die Prüfung vorbereiten kann.

(2) Neben der praktischen Ausbildung hat der Beamte an einem Begleitunterricht teilzunehmen. Der Generalstaatsanwalt bestimmt zur Durchführung dieses Begleitunterrichts hierfür geeignete Staatsanwaltschaften (Generalstaatsanwaltschaft), überträgt die Leitung des Begleitunterrichts einem hierfür geeigneten Staatsanwalt oder Amtsanwalt und bestellt die Lehrkräfte. Ist die Zahl der teilnehmenden Beamten gering, so können die Generalstaatsanwälte einvernehmlich anordnen, daß der Begleitunterricht bei einer für alle Beamten des Landes zentral gelegenen Staatsanwaltschaft (Generalstaatsanwaltschaft) durchgeführt wird.

(3) Der Lernstoff des Begleitunterrichts ist auszurichten auf die Wiederholung und Vertiefung der im Lehrgang (§ 9) erworbenen theoretischen Kenntnisse. Der Begleitunterricht umfaßt 90 Stunden. Er gliedert sich in 20 Stunden für die Anfertigung von vier schriftlichen Aufsichtsarbeiten, davon zwei mit je sechs und zwei mit je vier Stunden, 10 Stunden für die Besprechung der Klausuren, 45 Stunden für materielles Strafrecht und 15 Stunden für Strafverfahrensrecht; materielles Strafrecht und Strafverfahrensrecht sind anhand eines Stoffplans zu vermitteln. Die Aufsichtsarbeiten sind durch die zuständige Lehrkraft zu begutachten, mit einer Note nach § 11 Abs. 3 zu bewerten und nach Ende des dritten Ausbildungsabschnitts von dessen Leiter dem Generalstaatsanwalt vorzulegen. Die Arbeiten sind als Sonderheft zu den Personalakten zu nehmen.

(4) Im vorletzten oder im letzten Monat der Ausbildung prüft der Leiter der Staatsanwaltschaft, der der Beamte zur Ausbildung überwiesen ist (§ 7 Abs. 2), in einer Hauptverhandlung, ob der Beamte die für das Amt des Amtsanwalts erforderliche Redegabe, Gewandtheit und Sicherheit besitzt. Über seine Wahrnehmungen stellt er ein besonderes Zeugnis aus und übersendet es dem Generalstaatsanwalt.

Fußnoten:

Fn 1

GV. NW. 1985 S. 555, geändert durch VO v. 28.1.1986 (GV. NW. S. 94), 20.11.1987 (GV. NW. S. 416), 21.9.1995 (GV. NW. S. 983), 18.4.1997 (GV. NRW. S. 204); Art. 1 d. VO v. 12.9.2003 (GV. NRW. S. 600), in Kraft getreten am 1. Dezember 2003; Artikel 32 des Zweiten Befristungsgesetzes vom 5.4.2005 (GV. NRW. S. 274), in Kraft getreten am 28. April 2005.

Aufgehoben durch VO v. 6.11.2006 (GV. NRW. S. 520), in Kraft getreten am 1. Januar 2007.

Fn 2

SGV. NW. 2030.

Fn 3

§ 8 Abs. 3 geändert durch VO v. 21. 9. 1995 (GV. NW. S. 983); in Kraft getreten am 13. Oktober 1995.

Fn 4

§ 17 zuletzt geändert durch VO v. 18.4.1998 (GV. NW. S. 204); in Kraft getreten am 1. Januar 1998.

Fn 5

§ 18 Abs. 1 geändert durch VO v. 21. 9. 1995 (GV. NW. S. 983); in Kraft getreten am 13. Oktober 1995.

Fn 6

§ 20 neugefaßt durch VO v. 20. 11. 1987 (GV. NW. S. 416); in Kraft getreten am 1. Januar 1988.

Fn 7

§ 21 Abs. 4 geändert durch VO v. 21. 9. 1995 (GV. NW. S. 983); in Kraft getreten am 13. Oktober 1995.

Fn 8

§ 24 Abs. 4 und § 28 Abs. 2 geändert durch VO v. 20. 11. 1987 (GV. NW. S. 416); in Kraft getreten am 1. Januar 1988.

Fn 9

§ 31 neu gefasst durch Artikel 32 des Zweiten Befristungsgesetzes vom 5.4.2005 (GV. NRW. S. 274); in Kraft getreten am 28. April 2005.

Fn 10

GV. NW. ausgegeben am 17. September 1985.

Fn 11

§ 19 Abs. 3 neu eingefügt durch VO v. 18.4.1997 (GV. NRW. S. 204); in Kraft getreten am 1. Januar 1998.

Fn 12

§ 9 u. § 11 Abs. 2 geändert durch Art. 1 d. VO v. 12. 9. 2003 (GV. NRW. S. 600), in Kraft getreten am 1. Dezember 2003.