Historische SGV. NRW.

 1 / 38

Aufgehoben durch § 130 Abs. 1 Nr. 1 des Schulgesetzes v. 15.2.2005 (GV. NRW. S. 102); in Kraft getreten am 1.8.2005.

 

§ 1 (Fn 2)

(1) Schulen sind Stätten der Erziehung und des Unterrichts.

(2) Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung. Die Jugend soll erzogen werden im Geiste der Menschlichkeit, der Demokratie und der Freiheit, zur Duldsamkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zur Verantwortung für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, in Liebe zu Volk und Heimat, zur Völkergemeinschaft und Friedensgesinnung (Art. 7 LV).

(3) Die Schule hat die Aufgabe, die Jugend auf der Grundlage des abendländischen Kulturgutes und deutschen Bildungserbes in lebendiger Beziehung zu der wirtschaftlichen und sozialen Wirklichkeit sittlich, geistig und körperlich zu bilden und ihr das für Leben und Arbeit erforderliche Wissen und Können zu vermitteln.

(4) Die Jugend soll fähig und bereit werden, sich im Dienste an der Gemeinschaft, in Familie und Beruf, in Volk und Staat zu bewähren. In allen Schulen ist Staatsbürgerkunde Lehrgegenstand und staatsbürgerliche Erziehung verpflichtende Aufgabe. Unterricht und Gemeinschaftsleben der Schule sind so zu gestalten, daß sie zu tätiger und verständnisvoller Anteilnahme am öffentlichen Leben vorbereiten.

(5) Die Sexualerziehung gehört zum Erziehungsauftrag der Schule. Sie erfolgt fächerübergreifend und ergänzt die Sexualerziehung durch die Eltern. Ihr Ziel ist es, die Schüler altersgemäß mit den biologischen, ethischen, sozialen und kulturellen Fragen der Sexualität vertraut zu machen. Sie soll die Schüler zu verantwortungsbewußten, eigenverantwortlichen und sittlich begründeten Entscheidungen und Verhaltensweisen sowie zur gleichberechtigten Partnerschaft, insbesondere in Ehe und Familie, und zur Toleranz gegenüber anderen Lebensweisen befähigen. Die Erziehungsberechtigten sind über Ziel, Inhalt und Methoden der Sexualerziehung rechtzeitig zu unterrichten.

(6) In Erziehung und Unterricht ist Offenheit und Toleranz gegenüber den unterschiedlichen religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen und Wertvorstellungen zu wahren und alles zu vermeiden, was die Empfindungen Andersdenkender verletzen könnte.

(7) Erzieher kann nur sein, wer in diesem Geiste sein Amt ausübt.

Fußnoten:

Fn 1

GV. NW. 1952 S. 61/GS. NW. S. 430, geändert durch Gesetz über die Finanzierung der Ersatzschulen (Ersatzschulfinanzgesetz - EFG -) v. 27. Juni 1961 (GV. NW. S. 230); vgl. Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs für das Land NW über die Vereinbarkeit des Ersten Gesetzes zur Ordnung des Schulwesens im Lande NW mit Art. 89 der Landesverfassung v. 23. Januar 1954 (GS. NW. S. 11/SGV. NW. 1001), geändert durch Gesetz v. 5. 3. 1968 (GV. NW. S. 36); SchMG v. 13. 12. 1977 (GV. NW. S. 448); Gesetz v. 21. 2. 1978 (GV. NW. S. 80); Art. 19 2. FRG v. 18. 9. 1979 (GV. NW. S. 552), Artikel I d. Gesetzes v. 18. 5. 1982 (GV. NW. S. 244), geändert durch Artikel 6 d. RBG 84 NW v. 18. 12. 1984 (GV. NW. S. 806), 12. 9. 1989 (GV. NW. S. 464), Artikel 1 d. Ergänzungsschulgesetzes v. 8. 3. 1994 (GV. NW. S. 118), Art. 1 d. Rechtsgrundlagengesetzes v. 17. 5. 1994 (GV. NW. S. 243), Artikel 3 d. Schulrechtsänderungsgesetzes v. 15.6.1999 (GV. NRW. S. 408), Artikel 17 d. 2. ModernG v. 9.5.2000 (GV. NRW. S. 462); geändert durch Gesetz vom 17.12.2002 (GV. NRW. S. 648), in Kraft getreten am 31. Dezember 2002; Art. 4 des Gesetzes v. 8.7.2003 (GV. NRW. S. 413), in Kraft getreten am 24. Juli 2003.

Aufgehoben durch § 130 Abs. 1 Nr. 1 des Schulgesetzes v. 15.2.2005 (GV. NRW. S. 102); in Kraft getreten am 1.8.2005.

Fn 2

§ 1 geändert durch Art. 1 d. Gesetzes v. 17. 5. 1994 (GV. NW. S. 243); in Kraft getreten am 17. Juni 1994.

Fn 3

§ 3 Abs. 1 geändert durch Gesetz v. 21. 2. 1978 (GV. NW. S. 80); in Kraft getreten am 2. März 1978, 12. 9. 1989 (GV. NW. S. 464); in Kraft getreten am 28. September 1989.

Fn 4

§§ 5 bis 15 gestrichen mit Wirkung vom 1. August 1978 durch § 20 SchMG v. 13. 12. 1977 (GV. NW. S. 448).

Fn 5

Dritter Abschnitt neugefaßt durch Gesetz v. 5. 3. 1968 (GV. NW. S. 36); in Kraft getreten am 1. März 1968.

Fn 6

§ 16 a zuletzt geändert durch Art. 3 d. Schulrechtsänderungsgesetzes v. 15.6.1999 (GV. NRW. S. 408); in Kraft getreten am 1. August 1999.

Fn 7

§ 23 zuletzt geändert durch Artikel 17 d. Gesetzes v. 9.5.2000 (GV. NRW. S. 462); in Kraft getreten am 1. Januar 2001.

Fn 8

§§ 29 und 30 entfallen.

Fn 9

§ 40 gestrichen mit Wirkung vom 1. Januar 1985 durch Art. 6 d. RBG 84 NW v. 18. 12. 1984 (GV. NW. S. 806).

Fn 10

§ 41, § 42 und § 47 zuletzt geändert durch Artikel 17 d. Gesetzes v. 9.5.2000 (GV. NRW. S. 462); in Kraft getreten am 1. Januar 2001,

Fn 11

§ 44 neugefaßt durch Art. 1 d. Gesetzes v. 8. 3. 1994 (GV. NW. S. 118); in Kraft getreten am 31. März 1994.

Fn 12

Sechster Abschnitt mit § 46 eingefügt durch Art. 1 d. Gesetzes v. 8. 3. 1994 (GV. NW. S. 118); in Kraft getreten am 31. März 1994.

Fn 13

Sechster Abschnitt neugefaßt durch Art. 6 RBG 84 NW v. 18. 12. 1984 (GV. NW. S. 806); in Kraft getreten am 1. Januar 1985, geändert in Siebter Abschnitt durch Art. 1 d. Gesetzes v. 8. 3. 1994 (GV. NW. S. 118).

Fn 14

§ 48 eingefügt durch Art. 1 d. Gesetzes v. 8. 3. 1994 (GV. NW. S. 118); in Kraft getreten am 31. März 1994.

Fn 15

GV. NW. Ausgegeben am 19. April 1952; Gesetz v. 27. Juni 1961 (GV. NW. S. 230) ist am 1. Januar 1961 in Kraft getreten.

Fn 16

§ 45 neugefaßt durch Art. 1 d. Gesetzes v. 8. 3. 1994 (GV. NW. S. 118), in Kraft getreten am 31. März 1994; Absätze 4 u. 5 angefügt durch Gesetz vom 17.12.2002 (GV. NRW. S. 648), in Kraft getreten am 31. Dezember 2002.

Fn 17

§ 34 Abs. 2 angefügt durch Art. 4 des Gesetzes v. 8.7.2003 (GV. NRW. S. 413), in Kraft getreten am 24. Juli 2003.