Geltende Erlasse (SMBl. NRW.)  mit Stand vom 22.3.2024


Verwarnungen durch die Polizei bei Ordnungswidrigkeiten im Bereich des Umweltschutzes RdErl. d. Innenministeriums v. 9.2.2004 - 44.2 – 2830

 

Verwarnungen durch die Polizei bei Ordnungswidrigkeiten im Bereich des Umweltschutzes RdErl. d. Innenministeriums v. 9.2.2004 - 44.2 – 2830

Verwarnungen durch die Polizei
bei Ordnungswidrigkeiten im Bereich
des Umweltschutzes
RdErl. d. Innenministeriums v. 9.2.2004 -
44.2 – 2830

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Polizeibeamte der Polizeibehörden, die die Befähigung für die Laufbahn der Polizeivollzugsbeamten erworben haben, werden hiermit gemäß den §§ 56, 57 Abs. 2, 58 Abs. 1 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) ermächtigt, bei folgenden Ordnungswidrigkeiten den Betroffenen zu verwarnen und ein Verwarnungsgeld zu erheben:

- § 61 Abs. 1 Nr. 1, 2 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes – KrW-/AbfG – vom 27. September 1994 (BGBl. I S. 2705), zuletzt geändert durch das Dritte Gesetz zur Änderung verwaltungsverfahrensrechtlicher Vorschriften vom 21. August 2002 (BGBl. I S. 3322), in der jeweils geltenden Fassung,

- § 14 Abs. 2 Nr. 3 des Abfallverbringungsgesetzes – AbfVerbrG – vom 30.09.1994

(BGBl. I S. 2771), zuletzt geändert durch Gesetz zur Neuorganisation des gesundheitlichen Verbraucherschutzes und der Lebensmittelsicherheit vom 6. August 2002  (BGBl. I S. 3082), in der jeweils geltenden Fassung,

- § 41 Abs. 1 Nr. 1, 9 des Wasserhaushaltsgesetzes – WHG – in der Fassung der  Bekanntmachung vom 19. August 2002 (BGBl. I S. 3245), amtlicher Hinweis auf EG-Recht (EGRL 60/2002),  in der jeweils geltenden Fassung,

- § 70 Abs. 1 Nr. 1-3, 7-10, 12, 16 und Abs. 2 Nr. 3 des Landschaftsgesetzes – LG – in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. Juli 2000 (GV. NRW. 2000 S. 568/SGV. NRW. 791), zuletzt geändert durch Gesetz zur Anpassung des Landesrechts an den Euro in Nordrhein-Westfalen (EuroAnpG NRW) vom 25. September  2001 (GV. NRW. 2001 S. 708), in der jeweils geltenden Fassung,

- § 65 Abs. 1 Nr. 1-3 und Abs. 2 Nr. 3, 4 des Bundesnaturschutzgesetzes – BNatSchG –, neu geregelt durch Gesetz vom 25. März 2002 (BNatSchGNeuregG, BGBl. I  S. 1193), in der jeweils geltenden Fassung,

- § 13 der Bundesartenschutzverordnung – BArtSchV – vom 14.10.1999 (BGBl. I S. 1955, 2073), zuletzt geändert durch Gesetz vom 25. März 2002 (BGBl. I S. 1193), in der jeweils geltenden Fassung,

- § 17 Abs. 1 Buchstaben a, e, f, h, und Abs. 2 Buchstabe a des Landes-Immissionsschutzgesetzes – LImSchG – vom 18. März 1975 (GV. NRW. S. 232), zuletzt geändert durch Gesetz zur Anpassung des Landesrechts an den Euro in Nordrhein-Westfalen (EuroAnpG NRW) vom 25. September 2001 (GV. NRW 2001 S. 708), in der jeweils geltenden Fassung,

- § 46 Nr. 8 der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz – 1. SprengV – in der Fassung der Bekanntmachung vom 31. Januar 1991 (BGBl. I S. 169), zuletzt geändert durch Gesetz vom 11. Oktober 2002 (BGBl. I S. 3970, 4592), in der jeweils geltenden Fassung,

- § 117 Abs. 1 und § 118 Abs. 1 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten – OWiG – in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. Februar 1987 (BGBl. I S. 602), zuletzt geändert durch Gesetz vom 22. August 2002 (BGBl. I S. 3387), in der jeweils geltenden Fassung.

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Anderweitig geregelte Befugnisse (Ermächtigungen) zur Erteilung von Verwarnungen bei geringfügigen Ordnungswidrigkeiten bleiben unberührt.

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Die Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten unterliegt dem Opportunitätsgrundsatz.

Eine kleinliche Verfolgung dient dem Zweck der Verwarnung vor allem dann nicht, wenn der Ordnungswidrigkeit lediglich Gedankenlosigkeit zugrunde liegt und die Einlassung des Betroffenen auf Einsicht schließen lässt. Eine freundliche Belehrung ist in derartigen Fällen oft wirkungsvoller als die Sanktion.

Das Verwarnungsgeld wird nach Maßgabe des Verwarnungsgeldkatalogs „Umweltschutzordnungswidrigkeiten“ (Anlage) in Höhe von 5, 10, 15, 20, 25, 30 und 35 Euro erhoben. Sind in dem Katalog Regel- oder Rahmensätze vorgegeben, so soll das Verwarnungsgeld grundsätzlich auch in dieser Höhe erhoben werden. Nach pflichtgemäßem Ermessen kann hiervon jedoch abgewichen werden, wenn besondere Umstände des Einzelfalls dies geboten erscheinen lassen (z. B. Wiederholungsfall oder Einsicht bzw. Bereitschaft zur Behebung des Schadens).

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Im Übrigen ist der RdErl. v. 27.1.2004 (SMBl. NRW. 20510) „Verfolgung von Verkehrsverstößen durch die Polizei und Erhebung von Sicherheitsleistungen“ entsprechend anzuwenden.

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Der RdErl. ergeht im Einvernehmen mit dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

6
Der RdErl. v. 22.03.1999 (SMBl. NRW. 20510) wird aufgehoben.

MBl. NRW. 2004 S. 280.


Anlagen: