Geltende Gesetze und Verordnungen (SGV. NRW.)  mit Stand vom 12.7.2025


Verordnung über die verwaltungsgerichtlichen Zuständigkeiten für Rechtsstreitigkeiten nach dem Asylgesetz (AsylZustVO)


Inhaltsverzeichnis:

Normüberschrift

Verordnung
über die verwaltungsgerichtlichen Zuständigkeiten
für Rechtsstreitigkeiten nach dem Asylgesetz
(AsylZustVO)

Vom 1. Juli 2024 (Fn 1)

Auf Grund des § 83 Absatz 3 des Asylgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. September 2008 (BGBl. I S. 1798), das zuletzt durch Artikel 9 des Gesetzes vom 8. Mai 2024 (BGBl. 2024 I Nr. 152) geändert worden ist, in Verbindung mit § 1 Absatz 2 des Justizgesetzes Nordrhein-Westfalen vom 26. Januar 2010 (GV. NRW. S. 30), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 6. Dezember 2022 (GV. NRW. S. 1072) geändert worden ist, verordnet das Ministerium der Justiz:

§ 1
Zuständigkeit für Streitigkeiten nach dem Asylgesetz

(1) Die örtliche Zuständigkeit für Streitigkeiten nach dem Asylgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. September 2008 (BGBl. I S. 1798) in der jeweils geltenden Fassung richtet sich nach Maßgabe der §§ 2 bis 8 und vorbehaltlich des § 9 nach dem Herkunftsstaat der klagenden oder antragstellenden Person.

(2) Herkunftsstaat im Sinne dieser Verordnung ist derjenige Staat, dessen Staatsangehörigkeit die klagende oder antragstellende Person besitzt. Bei Staatenlosen, bei Personen mit mehreren oder ungeklärten Staatsangehörigkeiten sowie in den Fällen, in denen die antragstellende Person politische Verfolgung von einem Staat befürchtet, dessen Staatsangehörigkeit sie nicht besitzt, gilt als Herkunftsstaat der Staat, von dem die Person Verfolgung befürchtet.

§ 2
Zuständigkeit des Verwaltungsgerichts Aachen

Das Verwaltungsgericht Aachen ist für Streitigkeiten nach dem Asylgesetz hinsichtlich folgender Herkunftsstaaten zuständig:

1. Äthiopien,

2. Burundi,

3. Dschibuti,

4. Eritrea,

5. Kenia,

6. Ruanda,

7. Sudan,

8. Südsudan,

9. Tansania, Vereinigte Republik, und

10. Uganda.

§ 3
Zuständigkeit des Verwaltungsgerichts Arnsberg

Das Verwaltungsgericht Arnsberg ist für Streitigkeiten nach dem Asylgesetz hinsichtlich folgender Herkunftsstaaten zuständig:

1. Äquatorialguinea,

2. Benin,

3. Burkina Faso,

4. Cabo Verde,

5. Côte d’Ivoire,

6. Gabun,

7. Gambia,

8. Ghana,

9. Guinea-Bissau,

10. Kamerun,

11. Komoren,

12. Kongo,

13. Kongo, Demokratische Republik,

14. Liberia,

15. Mauretanien,

16. Niger,

17. São Tomé und Principe,

18. Senegal,

19. Sierra Leone,

20. Togo,

21. Tschad und

22. Zentralafrikanische Republik.

§ 4 (Fn 2)
Zuständigkeit des Verwaltungsgerichts Düsseldorf

Das Verwaltungsgericht Düsseldorf ist für Streitigkeiten nach dem Asylgesetz hinsichtlich folgender Herkunftsstaaten zuständig:

1. Australien,

2. Bhutan,

3. Brunei Darussalam,

4. China,

5. Cookinseln,

6. Fidschi,

7. Georgien,

8. Indien ab dem 1. Januar 2025,

9. Indonesien,

10. Japan,

11. Kambodscha,

12. Kiribati,

13. Korea, Demokratische Volksrepublik,

14. Korea,

15. Laos, Demokratische Volksrepublik,

16. Malaysia,

17. Malediven,

18. Marshallinseln,

19. Mikronesien, Föderierte Staaten von,

20. Mongolei,

21. Nauru,

22. Nepal,

23. Neuseeland,

24. Niue,

25. Palau,

26. Papua-Neuguinea,

27. Philippinen,

28. Salomonen,

29. Samoa,

30. Singapur,

31. Thailand,

32. Timor-Leste,

33. Tonga,

34. Tuvalu,

35. Vanuatu und

36. Vietnam.

§ 5 (Fn 3)
Zuständigkeit des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen

Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen ist für Streitigkeiten nach dem Asylgesetz hinsichtlich folgender Herkunftsstaaten zuständig:

1. Staaten der Europäischen Union, jeweils einschließlich Überseegebiete,

2. Albanien ab dem 1. Januar 2025,

3. Andorra,

4. Bosnien und Herzegowina,

5. Island,

6. Kosovo,

7. Liechtenstein,

8. Moldau, Republik,

9. Monaco,

10. Montenegro,

11. Norwegen,

12. San-Marino,

13. Schweiz,

14. Serbien ab dem 1. Januar 2025,

15. Vereinigtes Königreich, einschließlich Überseegebiete, und

16. Sonstige Herkunftsstaaten sowie Streitigkeiten staatenloser Personen, für die keine Zuständigkeit gemäß dieser Verordnung im Übrigen begründet wird.

§ 6 (Fn 4)
Zuständigkeit des Verwaltungsgerichts Köln

Das Verwaltungsgericht Köln ist für Streitigkeiten nach dem Asylgesetz hinsichtlich folgender Herkunftsstaaten zuständig:

1. Algerien ab dem 1. Januar 2025,

2. Bahrain,

3. Israel und palästinensische Autonomiegebiete,

4. Jemen,

5. Jordanien,

6. Katar,

7. Kuwait,

8. Libyen,

9. Mali,

10. Marokko ab dem 1. Januar 2025,

11. Oman,

12. Saudi-Arabien,

13. Tunesien und

14. Vereinigte Arabische Emirate.

§ 7 (Fn 5)
Zuständigkeit des Verwaltungsgerichts Minden

Das Verwaltungsgericht Minden ist für Streitigkeiten nach dem Asylgesetz hinsichtlich folgender Herkunftsstaaten zuständig:

1. Angola ab dem 1. Januar 2025,

2. Antigua und Barbuda,

3. Argentinien,

4. Bahamas,

5. Barbados,

6. Belarus,

7. Belize,

8. Bolivien, Plurinationaler Staat,

9. Botsuana,

10. Brasilien,

11. Chile,

12. Costa Rica,

13. Dominica,

14. Dominikanische Republik,

15. Ecuador,

16. El Salvador,

17. Eswatini,

18. Grenada,

19. Guatemala,

20. Guyana,

21. Haiti,

22. Honduras,

23. Irak bis zum Ablauf des 31. Juli 2025,

24. Jamaika,

25. Kanada,

26. Kasachstan,

27. Kirgisistan,

28. Kolumbien,

29. Kuba,

30. Lesotho,

31. Madagaskar,

32. Malawi,

33. Mauritius,

34. Mexiko,

35. Mosambik,

36. Namibia,

37. Nicaragua,

38. Pakistan ab dem 1. Januar 2025,

39. Panama,

40. Paraguay,

41. Peru,

42. Sambia,

43.Seychellen,

44. Simbabwe,

45. Südafrika,

46. St. Kitts und Nevis,

47. St. Lucia,

48. St. Vincent und die Grenadinen,

49. Suriname,

50. Trinidad und Tobago,

51. Turkmenistan,

52. Ukraine,

53. Uruguay,

54. Usbekistan,

55. Venezuela und

56. Vereinigte Staaten von Amerika einschließlich Außengebiete.

§ 8 (Fn 6)
Zuständigkeit des Verwaltungsgerichts Münster

Das Verwaltungsgericht Münster ist für Streitigkeiten nach dem Asylgesetz hinsichtlich folgender Herkunftsstaaten zuständig:

1. Bangladesh,

2. Indien bis zum 31. Dezember 2024,

3. Myanmar und

4. Sri Lanka.

§ 9 (Fn 7)
Unanwendbarkeit der Verordnung, Übergangsregelung

(1) Diese Verordnung gilt nicht für Streitigkeiten nach dem Asylgesetz bezüglich der Herkunftsstaaten

1. Ägypten,

2. Afghanistan,

3. Armenien,

4. Aserbaidschan,

5. Guinea,

6. Irak ab dem 1. August 2025,

7. Iran,

8. Libanon,

9. Nigeria,

10. Nordmazedonien,

11. Russische Föderation,

12. Somalia,

13. Syrien,

14. Tadschikistan und

15. Türkei.

(2) Die im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Verordnung anhängigen Verfahren, die einem Verwaltungsgericht nach den §§ 2 bis 8 zugewiesene Herkunftsstaaten betreffen, gehen mit dem Verfahrensstand, in dem sie sich befinden, auf das nach den §§ 2 bis 8 jeweils zuständige Verwaltungsgericht über. Dies gilt nicht für die in diesem Zeitpunkt anhängigen Verfahren, die die Herkunftsstaaten

1. Georgien und

2. Irak

betreffen; für diese Verfahren verbleibt es bei der bis zum Inkrafttreten dieser Verordnung geltenden gesetzlichen Zuständigkeit der Verwaltungsgerichte. Satz 2 gilt entsprechend für die am 31. Dezember 2024 anhängigen Verfahren, die die Herkunftsstaaten

1. Albanien,

2. Algerien,

3. Angola,

4. Indien,

5. Marokko,

6. Pakistan und

7. Serbien

betreffen.

§ 10
Evaluation

Nach Ablauf von drei Jahren nach Inkrafttreten dieser Verordnung führt das Ministerium der Justiz eine Evaluation der Regelungen durch.

§ 11
Inkrafttreten

Diese Verordnung tritt am ersten Tag des auf die Verkündung folgenden Monats in Kraft.

Der Minister der Justiz
des Landes Nordrhein-Westfalen

Fußnoten:

Fn 1

In Kraft getreten am 1. August 2024 (GV. NRW. S. 439); geändert durch Verordnung vom 9. Dezember 2024 (GV. NRW. S. 1177), in Kraft getreten am 1. Januar 2025.

Fn 2

§ 4 geändert durch Verordnung vom 9. Dezember 2024 (GV. NRW. S. 1177), in Kraft getreten am 1. Januar 2025.

Fn 3

§ 5 geändert durch Verordnung vom 9. Dezember 2024 (GV. NRW. S. 1177), in Kraft getreten am 1. Januar 2025.

Fn 4

§ 6 geändert durch Verordnung vom 9. Dezember 2024 (GV. NRW. S. 1177), in Kraft getreten am 1. Januar 2025.

Fn 5

§ 7 geändert durch Verordnung vom 9. Dezember 2024 (GV. NRW. S. 1177), in Kraft getreten am 1. Januar 2025.

Fn 6

§ 8 geändert durch Verordnung vom 9. Dezember 2024 (GV. NRW. S. 1177), in Kraft getreten am 1. Januar 2025.

Fn 7

§ 9 Absatz 1 neu gefasst und Absatz 2 geändert durch Verordnung vom 9. Dezember 2024 (GV. NRW. S. 1177), in Kraft getreten am 1. Januar 2025.



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