221

Verordnung
über die Führung der von wissenschaftlichen
Hochschulen der Niederlande, Österreichs, der
Schweiz und Frankreichs verliehenen
akademischen Grade

Vom 30. September 1986 (Fn 1)

Auf Grund von § 2 Abs. 2 und § 8 des Gesetzes über die Führung akademischer Grade - GFakG - vom 7. Juni 1939 (RGBl. I S. 985) (Fn 2) wird verordnet:

§ 1

Gemäß § 2 Abs. 2 GFakG in Verbindung mit Artikel 4 Abs. 1 des Abkommens zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung des Königreichs der Niederlande über die Anerkennung von Gleichwertigkeiten im Hochschulbereich vom 23. März 1983 (BGBl. II S. 241) wird die allgemeine Genehmigung erteilt, die von den in § 8 Abs. 1 genannten wissenschaftlichen Hochschulen verliehenen akademischen Grade in der Originalform ohne Angabe der verleihenden Hochschule in der Bundesrepublik Deutschland zu führen.

§ 2

Gemäß § 2 Abs. 2 GFakG in Verbindung mit Artikel 4 Abs. 1 des Abkommens zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Österreich über die Anerkennung von Gleichwertigkeiten im Hochschulbereich vom 19. Januar 1983 (BGBl. II S. 566) wird die allgemeine Genehmigung erteilt, die von den in § 8 Abs. 2 genannten wissenschaftlichen Hochschulen verliehenen akademischen Grade in der Originalform ohne Angabe der verleihenden Hochschule in der Bundesrepublik Deutschland zu führen.

§ 3

Gemäß § 2 Abs. 2 GFakG wird die allgemeine Genehmigung erteilt, die von den in § 8 Abs. 3 genannten wissenschaftlichen Hochschulen der Schweiz verliehenen akademischen Grade in der Originalform unter Angabe der verleihenden Hochschule in der Bundesrepublik Deutschland zu führen. Akademischen Graden, die in französischer Originalform verliehen werden, kann ein Klammerzusatz mit einer wörtlichen Übersetzung in deutscher Sprache angefügt werden, der nur in Verbindung mit dem Originalgrad geführt werden darf.

§ 4

Gemäß § 2 Abs. 2 GFakG wird die allgemeine Genehmigung erteilt, die in § 8 Abs. 4 genannten französischen akademischen Grade in der Originalform unter Angabe der verleihenden Hochschule in der Bundesrepublik Deutschland zu führen. Dem französischen Grad kann ein Klammerzusatz mit einer wörtlichen Übersetzung in deutscher Sprache angefügt werden, der nur in Verbindung mit dem Originalgrad zu führen ist.

§ 5

Abkürzungen des Grades können in unmittelbarer Verbindung mit dem Namen geführt werden, wenn sie in dem Land, in dem die Hochschule gelegen ist, nachweisbar üblich sind.

§ 6

Der Nachweis der ordnungsgemäßen Verleihung des Grades ist auf Verlangen zu führen.

§ 7

Diese Genehmigung kann gemäß § 4 Abs. 1 und 3 GFakG im Einzelfall widerrufen werden, wenn die Voraussetzungen vorliegen, unter denen ein von deutschen Hochschulen verliehener akademischer Grad entzogen werden kann.

§ 8

Die Genehmigung wird für die akademischen Grade erteilt, die von folgenden wissenschaftlichen Hochschulen verliehen worden sind:

(1) Niederlande:

Rijksuniversiteit Leiden

Rijksuniversiteit Groningen

Rijksuniversiteit Utrecht

Erasmus-Universiteit Rotterdam

Rijksuniversiteit Limburg, Maastricht

Universiteit van Amsterdam

Vrije Universiteit, Amsterdam

Katholiëke Universiteit, Nijmegen

Technische Hogeschool Delft

Technische Hogeschool Eindhoven

Technische Hogeschool Twente, Enschede

Landbouwhogeschool Wageningen

Katholiëke Hogeschool Wageningen

Katholiëke Hogeschool Tilburg

Theologische Hogeschool van de Gereformeerde Kerken in Nederland, Kampen

Theologische Hogeschool der Christelijk-Gereformeerde Kerken, Apeldoorn

Johannes Calvijn-Academie und Seminarium der Unie von Baptistengemeenten in Nederland, Bosch en Duin

Theologische Hogeschool van de Bond van Vrije Evangelische Gemeenten in Nederland, Utrecht

Katholiëke Theologische Hogeschool, Amsterdam

Hogeschool voor Theologie en Pastoraat, Heerlen

Katholiëke Theologische Hogeschool, Utrecht

Die Anerkennung der von den Kirchlichen Hochschulen der Niederlande verliehenen Grade erfolgt nur im Rahmen des in dem Abkommen und in dem Begleitschreiben vorgesehenen Umfangs.

Interuniversitäre Institute:

Interuniversitair Reactorinstituut Delft

Interuniversitair Instituut Bedrijfskunde Delft

(2) Österreich:

Universität Wien

Universität Graz

Universität Innsbruck

Universität Salzburg

Technische Universität Wien

Technische Universität Graz

Montanuniversität Leoben

Universität für Bodenkultur Wien

Veterinärmedizinische Universität Wien

Wirtschaftsuniversität Wien

Universität Linz

Universität für Bildungswissenschaften Klagenfurt

Akademie der bildenden Künste in Wien

Hochschule für angewandte Kunst in Wien

Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien

Hochschule für Musik und darstellende Kunst ,,Mozarteum" in Salzburg mit Expositur Innsbruck: Abteilung für Musikerziehung

Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz

Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz

(3) Schweiz:

Universität Basel

Universität Bern

Universität Freiburg (Fribourg)

Universität Genf (Genève)

Universität Lausanne

Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne

Theologische Fakultät Luzern

Universität Neuenburg (Neuchâtel)

Hochschule St. Gallen für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Universität Zürich

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich

(4) Frankreich:

Die Genehmigung wird für die nachfolgend genannten Abschlüsse und für die gegebenenfalls personifizierte Form des Grades, wie sie nach dem Namen und mit Angabe des Faches bzw. der Fakultät geführt wird, erteilt, sofern der Grad von einer durch Dekret des französischen Erziehungsministers bzw. (für das Diplôme d'ingénieur) durch Beschluß der ,,Commission des titres d'ingénieur" befugten französischen Hochschule verliehen worden ist:

- die Licence (Licencié‚ de/en/ès...)

- die Maîtrise (Maîtrise de/en/ès...)

- das Doctorat de troisième cycle (Docteur en/ès...)

- das Diplôme de docteur-ingénieur (Docteur-ingénieur en...)

- das Doctorat d'État (Docteur d'État en/ès...)

- das Doctorat d'État en médecine (Docteur en médecine)

- das Doctorat d'État en chirurgie dentaire (Docteur en chirurgie dentaire)

- das Diplôme d'État de docteur en pharmacie (Docteur en pharmacie) ab 1980; bis 1980 das Diplôme de pharmacie (Pharmacien)

- das Doctorat d'université (Docteur d'univ.)

- das Diplôme d'ingénieur (Ingénieur de/en... gegebenenfalls Fach, diplôme de... Hochschule)

§ 9

(1) Unberührt bleibt das Einzelfallgenehmigungsverfahren für die Führung der Grade in den Fällen, die nicht durch die generelle Genehmigung gemäß § 8 erfaßt sind.

(2) Unberührt bleibt weiterhin das Verfahren der Umwandlung ausländischer Grade in deutsche Grade auf Antrag in den Fällen, in denen Gleichwertigkeit mit deutschen Hochschulgraden besteht.

§ 10 (Fn 3)

(1) Diese Verordnung tritt am Tage nach der Verkündung in Kraft (Fn 4).

Der Minister
für Wissenschaft und Forschung
des Landes Nordrhein-Westfalen

Fn1

GV. NW. 1986 S. 699.

Fn2

RGS. NW. 93/SGV. NW. 221.

Fn3

§ 10 Abs. 2 gegenstandslos; Aufhebungsvorschriften.

Fn4

GV. NW. ausgegeben am 8. Dezember 1986.