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Verordnung zur Regelung von Zuständigkeiten
nach dem Sozialgesetzbuch (ZuVO SGB)

Vom 13. Dezember 1989 (Fn 1)

§ 1 (Fn 2)

Die Gemeinden sind zuständige Stellen im Sinne des § 15 Abs. 1 des Sozialgesetzbuches - Allgemeiner Teil - (SGB I) vom 11. Dezember 1975 (BGBl. I S. 3015) in der jeweils geltenden Fassung.

§ 2 (Fn 4)

(1) Die Kreise und kreisfreien Städte sind zuständige Behörden (Versicherungsämter) im Sinne des § 92 Satz 1 des Sozialgesetzbuches - Gemeinsame Vorschriften für die Sozialversicherung - (SGB IV) vom 23. Dezember 1976 (BGBl. I S. 3845) in der jeweils geltenden Fassung.

(2) Die den Versicherungsämtern der Kreise durch Gesetz oder sonstiges Recht übertragenen Aufgaben in Beitrags- und Leistungsangelegenheiten der Rentenversicherungen der Arbeiter und der Angestellten sowie in Unfalluntersuchungsangelegenheiten der Träger der gesetzlichen Unfallversicherung und die Pflicht zur Auskunftserteilung in diesen Angelegenheiten werden den kreisangehörigen Gemeinden übertragen.

(3) Die Kreise, kreisfreien Städte und Gemeinden nehmen die Aufgaben nach dieser Verordnung als Pflichtaufgaben zur Erfüllung nach Weisung wahr. Die Aufsichtsbehörden können Weisungen erteilen, um die gesetzmäßige Ausführung der Aufgaben zu sichern. Zur zweckmäßigen Ausführung dieser Aufgaben können sie

a) allgemeine Weisungen erteilen,

b) besondere Weisungen erteilen, wenn die ordnungsgemäße Erfüllung der Aufgaben nicht gesichert erscheint oder überörtliche Interessen gefährdet sein können.

Die Aufsicht führen über die Gemeinden die Versicherungsämter und über die Kreise und kreisfreien Städte das Landesversicherungsamt Nordrhein-Westfalen. Oberste Aufsichtsbehörden sind jeweils die für den jeweiligen Sozialleistungsbereich zuständigen Ministerien.

§ 3 (Fn 3)

(1) Das Landesversicherungsamt Nordrhein-Westfalen ist Aufsichts- und Genehmigungsbehörde im Sinne des Sozialgesetzbuches für die landesunmittelbaren Kranken- und Pflegekassen, soweit diese nicht die Aufgaben eines Landesverbandes wahrnehmen (§ 207 Abs. 2a, §§ 208 und 211 SGB V), sowie für deren Kassenverbände und regionale Kassenverbände.

(2) Das Landesversicherungsamt Nordrhein-Westfalen ist Aufsichts- und Genehmigungsbehörde im Sinne des Sozialgesetzbuches für

1. die Landesversicherungsanstalt Rheinprovinz,

2. die Landesversicherungsanstalt Westfalen,

3. die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft Nordrhein-Westfalen,

4. die Landwirtschaftliche Alterskasse Nordrhein-Westfalen,

5. die Landwirtschaftliche Krankenkasse Nordrhein-Westfalen,

6. den Gemeindeunfallversicherungsverband Westfalen-Lippe,

7. den Rheinischen Gemeindeunfallversicherungsverband,

8. die Landesunfallkasse Nordrhein-Westfalen,

9. die Feuerwehr-Unfallkasse Nordrhein-Westfalen

10 (gestrichen),

11. die Arbeitsgemeinschaften im Sinne des § 219 SGB V und des § 94 des Sozialgesetzbuches - Verwaltungsverfahren - (SGB X) vom 18. August 1980 (BGBl. I S. 1469) in der jeweils geltenden Fassung,

12. die Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung der Träger der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung im Lande Nordrhein-Westfalen,

13. die Rheinische Arbeitsgemeinschaft zur Rehabilitation Suchtkranker,

14. die Westfälische Arbeitsgemeinschaft zur Rehabilitation Suchtkranker.

(3) Dem Landesversicherungsamt Nordrhein-Westfalen wird die Entscheidung über die Genehmigung nach § 75 Abs. 2 Satz 1 SGB X für die landesunmittelbaren Krankenkassen, Kassenverbände und regionalen Kassenverbände sowie die im vorstehenden Absatz 2 genannten Versicherungsträger und Arbeitsgemeinschaften übertragen.

(4) Dem Landesversicherungsamt Nordrhein-Westfalen wird die Prüfung der Geschäfts-, Rechnungs- und Betriebsführung der landesunmittelbaren

1. Krankenkassen, Landesverbände und Kassenverbände,

2. Pflegekassen,

3. landwirtschaftlichen Sozialversicherungsträger,

4. Medizinischen Dienste der Krankenversicherung,

5. Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen und

6. Ausschüsse und Geschäftsstellen nach § 106 SGB V

übertragen.

(5) Dem Landesversicherungsamt Nordrhein-Westfalen wird die Zuständigkeit für die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten nach § 111 Abs. 1 Nrn. 1 und 5 SGB IV übertragen.

(6) Das Landesversicherungsamt Nordrhein-Westfalen ist zuständige Stelle für die Übernahme von Unternehmen in die Zuständigkeit der Unfallversicherungsträger im Landesbereich und im kommunalen Bereich gemäß dem Siebten Buch Sozialgesetzbuch.

§ 4 (Fn 2)

(1) Zur amtlichen Beglaubigung nach § 29 Abs. 1 und 4 sowie § 30 Abs. 1 und 4 SGB X sind die Behörden des Landes, der Gemeinden, Gemeindeverbände und der sonstigen der Aufsicht des Landes unterstehenden juristischen Personen des öffentlichen Rechts befugt.

(2) Vollstreckungsbehörden im Sinne des § 66 Abs. 2 SGB X sind die Gemeinden.

§ 5 (Fn 4)

Die Ermächtigungen zum Erlaß von Rechtsverordnungen gemäß § 90 Abs. 2, § 91 Abs. 2, § 92 Satz 2 und 3 und § 93 Abs. 1 Satz 2 SGB IV werden auf das für den jeweiligen Sozialleistungsbereich zuständige Ministerium übertragen.

§ 6 (Fn 5)

Die Bescheinigung über den Umfang der Pflegetätigkeit nach § 177 Abs. 4 Satz 2 des Sozialgesetzbuches - Gesetzliche Rentenversicherung - (SGB VI) vom 18. Dezember 1989 (BGBl. I S. 2261) in der jeweils geltenden Fassung stellt außer den Sozialleistungsträgern nach Satz 3 auch der Medizinische Dienst der Krankenversicherung aus.

§ 7 (Fn 6)

Den Kreisen und kreisfreien Städten wird die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten nach § 112 Abs. 1 Nummern 1 und 3 bis 6 SGB XI übertragen.

§ 8 (Fn 13)

Zuständige Landesbehörde im Sinne des § 9 Abs. 2 Satz 3 der Verordnung über die Rechnungs- und Buchführungspflichten der Pflegeeinrichtungen (Pflege-Buchführungsverordnung - PBV) vom 22. November 1995 (BGBl. I S. 1528) ist die Bezirksregierung. Ihr wird auch die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten nach § 10 PBV übertragen.

§ 9 (Fn 7)

Die Landesregierung ist zuständige Stelle im Sinne des § 44 Abs. 2 a Satz 2 Nr. 1 und Nr. 3 Buchstabe a SGB IV.

§ 10

Diese Verordnung tritt am 1. Januar 1990 in Kraft.

Diese Verordnung wird erlassen

a) von der Landesregierung aufgrund des § 90 Abs. 2, § 91 Abs. 2, § 92 Satz 2 und 3, § 93 Abs. 1 Satz 2 und § 96 Abs. 1 Nr. 2 SGB IV - auch in Verbindung mit § 18 des Gesetzes über die Altershilfe für Landwirte in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. September 1965 (BGBl. I S. 1448), zuletzt geändert durch Gesetz vom 20. Dezember 1988 (BGBl. I S. 2330), und § 94 Abs. 2 SGB X - sowie des § 5 Abs. 3 Satz 1 des Landesorganisationsgesetzes (LOG. NW.) vom 10. Juli 1962 (GV. NW. S. 421) (Fn 8), zuletzt geändert durch Gesetz vom 20. Oktober 1987 (GV. NW. S. 366), - insoweit nach Anhörung des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge sowie des Ausschusses für Innere Verwaltung des Landtags,

b) vom Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales aufgrund

1. des § 90 Abs. 2 SGB IV - auch in Verbindung mit § 3 Abs. 2 des Bundesversicherungsamtsgesetzes (BVAG) vom 9. Mai 1956 (BGBl. I S. 415), geändert durch Gesetz vom 23. Dezember 1976 (BGBl. I S. 3845), und § 55 des Zweiten Gesetzes über die Krankenversicherung für Landwirte (KVLG 1989) vom 20. Dezember 1988 (BGBl. I S. 2477), geändert durch Gesetz vom 6. Oktober 1989 (BGBl. I S. 1822), sowie mit § 94 Abs. 2 SGB X -, des § 93 Abs. 1 Satz 2 SGB IV in Verbindung mit § 1 Satz 1 des Gesetzes über Ermächtigungen zum Erlaß von Rechtsverordnungen vom 3. Juli 1961 (BGBl. I S. 356) und der Verordnung über die Übertragung von Ermächtigungen zum Erlaß von Rechtsverordnungen vom 17. Oktober 1961 (GV. NW. S. 285) (Fn 9) und des § 274 Abs. 1 Satz 3 SGB V, auch in Verbindung mit Artikel 70 des Gesundheits-Reformgesetzes vom 20. Dezember 1988 (BGBl. I S. 2477), geändert durch Gesetz vom 20. Dezember 1988 (BGBl. I S. 2606).

2. des § 3 Abs. 3 und des § 180 Satz 2 des Landesbeamtengesetzes (LBG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 1. Mai 1981 (GV. NW. S. 234) (Fn 10), zuletzt geändert durch Gesetz vom 20. Oktober 1987 (GV. NW. S. 366), des § 126 Abs. 3 Nr. 2 Satz 2 des Beamtenrechtsrahmengesetzes (BRRG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 27. Februar 1985 (BGBl. I S. 462), zuletzt geändert durch Gesetz vom 14. November 1985 (BGBl. I S. 2090), und des § 3 Abs. 1 der Verordnung über die Ernennung, Entlassung und Zurruhesetzung der Beamten und Richter des Landes Nordrhein-Westfalen vom 27. Juni 1978 (GV. NW. S. 286) (Fn 11), geändert durch Verordnung vom 1. Juli 1980 (GV. NW. S. 700).

3. des § 15 Abs. 3 Satz 2 der Disziplinarordnung des Landes Nordrhein-Westfalen (DO NW) in der Fassung der Bekanntmachung vom 1. Mai 1981 (GV. NW. S. 364) (Fn 12), geändert durch Gesetz vom 6. Oktober 1987 (GV. NW. S. 342) und

4. des § 59 Abs. 1 Satz 2 Landeshaushaltsordnung.

Die Landesregierung
Nordrhein-Westfalen

Der Ministerpräsident

Fn 1

GV. NW. 1989 S. 679, geändert durch VO v. 6. 2. 1992 (GV. NW. S. 50), 25. 2. 1993 (GV. NW. S. 114), 6. 12. 1993 (GV. NW. S. 986), Art. V d. 2. Gesetzes zur Änderung des Heilberufsgesetzes v. 22. 2. 1994 (GV. NW. S. 80), 17. 10. 1994 (GV. NW. S. 960), 17. 5. 1995 (GV. NW. S. 398)1.7.1997 (GV. NW. S. 181), 21.8.1997 (GV. NW. S. 322), 24.9.1997 (GV. NW. S. 330), § 6 der VO v. 4.11.1997 (GV. NW. S. 382), Artikel 113 d. EuroAnpG NRW v. 25.9.2001 (GV. NRW. S. 708), 29.11.2001 (GV. NRW. S. 873); 10. ÄndVO v. 10.11.2004 (GV. NRW. S. 692).

Fn 2

§§ 1 und 4 geändert durch VO v. 6. 2. 1992 (GV. NW. S. 50); in Kraft getreten am 12. Februar 1992.

Fn 3

§ 3 zuletzt geändert durch 10. ÄndVO v. 10.11.2004 (GV. NRW. S. 692); in Kraft getreten am 3. Dezember 2004, 1. Januar 2005 und 1. Mai 2005.

Fn 4

§§ 2 und 5 zuletzt geändert durch Artikel 113 d. EuroAnpG NRW v. 25.9.2001 (GV. NRW. S. 708), in Kraft getreten am 1. Januar 2002.

Fn 5

§ 6 geändert durch VO v. 1.7.1997 (GV. NW. S. 181; in Kraft getreten am 8. Juli 1997.

Fn 6

§ 7 eingefügt durch VO v. 1.7.1997 (GV. NW. S. 181); in Kraft getreten am 8. Juli 1997.

Fn 7

§ 9 eingefügt durch § 6 der VO v. 4.11.1997 (GV. NW. S. 382); in Kraft getreten am 1. Januar 1998.

Fn 8

SGV. NW. 2005.

Fn 9

SGV. NW. 1102.

Fn 10

SGV. NW. 2030.

Fn 11

SGV. NW. 20300.

Fn 12

SGV. NW. 20340.

Fn 13

§ 8 eingefügt durch VO v. 24. 9. 1997 (GV. NW. S. 330); in Kraft getreten am 8. Oktober 1997.