Gesetz- und Verordnungsblatt (GV. NRW.)
Ausgabe 2006 Nr. 36 vom 15.12.2006 Seite 595 bis 604

 

Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Jagdzeiten

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Verordnung
zur Änderung der Verordnung
über die Jagdzeiten

Vom 28. November 2006

Aufgrund der §§ 2 und 24 Abs. 1 des Landesjagdgesetzes Nordrhein-Westfalen (LJG-NRW) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7. Dezember 1994 (GV. NRW. 1995 S. 2, ber. 1997 S. 56), zuletzt geändert durch Artikel 8 (Erster Teil) des Gesetzes vom 3. Mai 2005 (GV. NRW. S. 498), wird im Einvernehmen mit dem zuständigen Ausschuss des Landtags verordnet:

Artikel 1

Die Verordnung über die Jagdzeiten vom 9. September 2002 (GV. NRW. S. 447), geändert durch Artikel 112 des Gesetzes vom 5. April 2005 (GV. NRW. S. 351), wird wie folgt geändert:

1. In § 1 werden die Wörter „Marderhund und Waschbär“ durch die Angaben „Waschbär (Procyon lotor), Marderhund (Nyctereutes procyonoides), Nilgans (Alopochen aegyptiacus), Aaskrähe (Corvus corone), Elster (Pica pica) und Eichelhäher (Garrulus glandarius)“ ersetzt.

2. § 2 erhält folgende Fassung:

㤠2
Jagdzeiten

(1) Die Jagd darf ausgeübt werden auf:

1. Waschbären vom 16. Juli bis 31. März, Jungwaschbären ganzjährig

2. Marderhunde vom 1. September bis 28. Februar, Jungmarderhunde ganzjährig

3. Nilgänse vom 1. August bis 15. Januar mit Ausnahme der Beschränkung nach § 3 Nr. 6

4. Aaskrähen vom 1. August bis 20. Februar

5. Elstern vom 1. August bis 28. Februar.

(2) Abweichend von der Verordnung über die Jagdzeiten vom 2. April 1977 (BGBl. I S. 531), zuletzt geändert durch Verordnung vom 25. April 2002 (BGBl. I S. 1487), darf die Jagd ausgeübt werden auf:

1. Rotwild
Kälber vom 1. August bis 31. Januar
Schmalspießer vom 1. Juni bis 31. Januar

2. Dam- und Sikawild
Kälber vom 1. September bis 31. Januar
Schmalspießer vom 1. Juli bis 31. Januar

3. Rehwild
Kitze vom 1. September bis 31. Januar
Schmalrehe vom 1. Mai bis 31. Mai und vom 1. September bis 31. Januar

4. Schwarzwild vom 1. August bis 31. Januar
Frischlinge ganzjährig (noch nicht einjährige Stücke)

5. Feldhasen vom 1. Oktober bis 31. Dezember

6. Wildkaninchen vom 1. Oktober bis 28. Februar
Jungkaninchen ganzjährig

7. Iltisse vom 16. Oktober bis 28. Februar

8. Füchse vom 16. Juni bis 28. Februar
Jungfüchse ganzjährig

9. Fasanen vom 16. Oktober bis 15. Januar

10. Wildtruthähne vom 16. März bis 30. April

11. Stockenten vom 16. September bis 15. Januar.

(3) Soweit die Schonzeit für Ringeltauben und Aaskrähen zur Vermeidung übermäßiger Wildschäden von der oberen Jagdbehörde aufgehoben worden ist (§ 24 Abs. 2 Landesjagdgesetz), ist die Jagd auch in den Brutzeiten zulässig (§ 22 Abs. 4 Satz 2 des Bundesjagdgesetzes).“

3. § 3 erhält folgende Fassung:

㤠3
Schonzeiten

Unbeschadet der Zuständigkeit der oberen Jagdbehörde, die Schonzeit für bestimmte Gebiete oder einzelne Jagdbezirke nach § 24 Abs. 2 des Landesjagdgesetzes aufzuheben, sind folgende Tierarten mit der Jagd zu verschonen:

1. Baummarder

2. Mauswiesel

3. Rebhühner bis zum 31. März 2010

4. Wildtruthennen

5. Bläss-, Saat- und Ringelgänse

6. Grau-, Kanada- und Nilgänse vom 15. Oktober bis 15. Januar innerhalb der Grenzlinien folgender Gebiete:

a) Unterer Niederrhein
Schnittpunkt Bahnlinie (außer Betrieb) / Staatsgrenze Bundesrepublik Deutschland / Königreich der Niederlande bei Kranenburg, Staatsgrenze bis B 8, B 8 bis B 220, B 220 bis Staatsgrenze, Staatsgrenze bis Gemeindegrenze Stadt Rees / Stadt Isselburg, Gemeindegrenze bis B 67, B 67 bis L 459, L 459 bis L 468, L 468 bis B 8, B 8 bis L 396, L 396 bis B 8, B 8 bis L 287, L 287 bis A 42, A 42 bis Bahnlinie, Bahnlinie bis Xanten, Bahnlinie (außer Betrieb) über Kleve, Kranenburg bis Staatsgrenze.

b) Weseraue
Schnittpunkt B 61 / Landesgrenze Nordrhein-Westfalen / Niedersachsen, Landesgrenze bis Bahnlinie, Bahnlinie bis K 39, K 39 bis B 482, B 482 bis Wehr bei Lahde, Wehr, linkes Weserufer bis L 770, L770 bis B 61, B 61 bis Landesgrenze.

7. Wildenten (außer Stockenten)

8. Sturm-, Mantel- und Heringsmöwen

9. Eichelhäher.“

Artikel 2

Die Verordnung über die Zulassung von Ausnahmen von den Schutzvorschriften für besonders geschützte Tierarten vom 25. Oktober 1994 (GV. NRW. S. 964), geändert durch Verordnung vom 29. Januar 2002 (GV. NRW. S. 67), wird aufgehoben.

Artikel 3

Diese Verordnung tritt mit Wirkung vom 1. Dezember 2006 in Kraft.

Düsseldorf, den 28. November 2006

Der Minister
für Umwelt und Naturschutz,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz
des Landes Nordrhein-Westfalen

Eckhard  U h l e n b e r g

GV. NRW. 2006 S. 601