Geltende Gesetze und Verordnungen (SGV. NRW.) mit Stand vom 23.9.2023
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§ 11 (Fn
16)
Rechtsaufsicht
(1) Krankenhäuser und ihre gemeinschaftlichen Einrichtungen sowie die mit
den Krankenhäusern notwendigerweise verbundenen Ausbildungsstätten gemäß § 2
Nummer 1a des Krankenhausfinanzierungsgesetzes in der Fassung der
Bekanntmachung vom 10. April 1991 (BGBl. I S. 886), das zuletzt durch Artikel 5
des Gesetzes vom 11. Juli 2021 (BGBl. I S. 2754) geändert worden ist,
unterliegen der Rechtsaufsicht.
(2) Die Aufsicht erstreckt sich auf die Beachtung der für die in Absatz 1
genannten Einrichtungen geltenden gesundheitsrechtlichen Vorschriften. Zu den
gesundheitsrechtlichen Vorschriften im Sinne von Satz 1 zählen insbesondere:
1. der Vorrang für Notfallpatientinnen und -patienten gemäß § 2 Absatz 1
Satz 2 und 3,
2. das Entlassmanagement gemäß § 39 Absatz 1a des
Fünften Buches Sozialgesetzbuch in Verbindung mit § 8 Absatz 1 dieses Gesetzes,
3. Aufklärungs- und Informationspflichten gemäß den §§ 630 c bis 630 g des
Bürgerlichen Gesetzbuches,
4. Patientensicherheit gemäß § 2 Absatz 1 Satz 1 in Verbindung mit § 3
Absatz 1 und 2,
5. die Einhaltung der Vorgaben gemäß § 5,
6. die Sicherstellung der Krankenhaushygiene gemäß § 6,
7. die Sicherstellung der Transparenzvorgaben gemäß § 7,
8. die Bestellung von Transplantationsbeauftragten gemäß § 9 und die
Einhaltung der Vorgaben des Transplantationsgesetzes in der Fassung der
Bekanntmachung vom 4. September 2007 (BGBl. I S. 2206) in der jeweils geltenden
Fassung,
9. die Mitwirkung an der Bewältigung von Großeinsatzlagen gemäß § 10 Absatz
2,
10. die Organisation des Krankenhauses gemäß § 31 und
11. die Einhaltung der weiteren Vorgaben nach den Abschnitten II bis IV.
(3) Die zuständige Aufsichtsbehörde ist bei konkreten Anhaltspunkten für
einen Verstoß gegen gesundheitsrechtliche Vorschriften im Sinne von Absatz 2
Satz 1 oder gegen eine auf Grund dieser Vorschriften erlassenen Anordnung
befugt, die anlassbezogen erforderlichen Maßnahmen zur Untersuchung zu
ergreifen. Maßnahmen in diesem Sinne sind zum Beispiel die Begehung vor Ort,
Akteneinsicht und die Einholung von Gutachten. Bei einem Verstoß gegen eine
gesundheitsrechtliche Vorschrift ist die zuständige Aufsichtsbehörde befugt,
die erforderlichen Maßnahmen zur Abhilfe des Verstoßes zu treffen. Zu den
erforderlichen Maßnahmen gehört insbesondere die Erteilung von Auflagen und
Rügen. Die Krankenhäuser sind verpflichtet, den von der zuständigen
Aufsichtsbehörde beauftragten Personen Grundstücke, Räume, Anlagen und
Einrichtungen zugänglich zu machen, auf Verlangen Bücher und sonstige
Unterlagen vorzulegen, die Einsicht in diese zu gewähren und die erforderlichen
Auskünfte zu erteilen. Bei Gefahr im Verzug sind der Zutritt jederzeit zu
gestatten und die notwendigen Prüfungen zu dulden. Die Freiheit der Person
(Artikel 2 Absatz 2 Satz 2 des Grundgesetzes), das allgemeine
Persönlichkeitsrecht einschließlich des Rechts auf informationelle
Selbstbestimmung (Artikel 2 Absatz 1 in Verbindung mit Artikel 1 Absatz 1 des
Grundgesetzes), die Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 Absatz 1 des
Grundgesetzes) und das Grundrecht auf Eigentum (Artikel 14 Absatz 1 des
Grundgesetzes) werden insoweit eingeschränkt. Die Vorschriften über den
Infektionsschutz, die Aufsicht über die Gemeinden, Gemeindeverbände,
Universitätskliniken sowie Krankenhäuser im Straf- oder Maßregelvollzug bleiben
unberührt.
(4) Ist im Rahmen der Maßnahmen nach Absatz 3 eine Einsicht in die
Patientendokumentation erforderlich, soll vorab die Einwilligung der Patientin
oder des Patienten eingeholt werden. Die zuständige Aufsichtsbehörde ist auch
ohne Einwilligung der Patientin oder des Patienten zu einer vollständigen
Einsichtnahme in die Patientendokumentation befugt, sofern dies zur Abwehr
einer Gefahr für Leben, Gesundheit oder Freiheit einer Patientin, eines
Patienten oder einer oder eines Dritten unbedingt erforderlich ist und
schützenswerte Interessen der Betroffenen im konkreten Einzelfall nicht
überwiegen. Personenbezogene Daten, einschließlich solcher besonderer
Kategorien, sollen soweit wie möglich unkenntlich gemacht werden. Sofern das
Einverständnis der Patientin oder des Patienten in die Patientenakte vorab
nicht eingeholt werden kann, ist die Patientin oder der Patient unverzüglich
nachträglich über die erfolgte Einsichtnahme zu informieren. Die Bestimmungen
zum Schutze der patientenbezogenen Daten bleiben im Übrigen unberührt.
(5) Es sind
untere Aufsichtsbehörde
die kreisfreie Stadt und der Kreis,
obere Aufsichtsbehörde
die Bezirksregierung,
oberste Aufsichtsbehörde
das für das Gesundheitswesen
zuständige Ministerium.
Für die Durchführung der Aufgaben nach Absatz 2 Satz 2 Nummer 11 ist die
Bezirksregierung als obere Aufsichtsbehörde zuständig.
(6) Die Aufsichtsbehörden können mit der Durchführung der ihnen obliegenden
Aufgaben auch fachlich und persönlich geeignete Dritte beauftragen. Die
Verantwortung der Aufsichtsbehörden bleibt dadurch unberührt. Bei zeitlich
unabweisbaren Angelegenheiten, die eine Gefahr für wichtige Rechtsgüter
befürchten lassen, kann die übergeordnet zuständige Behörde eigenständig tätig
werden.
Abschnitt II
Planung
GV. NRW. S. 702, ber. 2008 S. 157, in Kraft getreten am 29. Dezember 2007; geändert durch Gesetz vom 16. März 2010 (GV. NRW. S. 184), in Kraft getreten am 31. März 2010; Artikel 8 des Gesetzes vom 14. Februar 2012 (GV. NRW. S. 97), in Kraft getreten am 25. Februar 2012; Gesetz vom 25. März 2015 (GV. NRW. S. 302), in Kraft getreten am 1. April 2015; Artikel 2 des Gesetzes vom 2. Februar 2016 (GV. NRW. S. 78), in Kraft getreten am 13. Februar 2016; Artikel 2 des Gesetzes vom 6. Dezember 2016 (GV. NRW. S. 1062), in Kraft getreten am 15. Dezember 2016; Artikel 4 des Gesetzes vom 17. Oktober 2017 (GV. NRW. S. 825), in Kraft getreten am 24. Oktober 2017; Artikel 14 des Gesetzes vom 22. März 2018 (GV. NRW. S. 172), in Kraft getreten am 30. März 2018; Artikel 8 des Gesetzes vom 30. Juni 2020 (GV. NRW. S. 650), in Kraft getreten am 31. Januar 2023 in Kraft (siehe Hinweis); Gesetz vom 9. März 2021 (GV. NRW. S. 272, ber. S. 394), in Kraft getreten am 18. März 2021; Artikel 11 Absatz 2 des Gesetzes vom 1. Februar 2022 (GV. NRW. S. 160), in Kraft getreten am 1. Mai 2022; Gesetz vom 13. April 2022 (GV. NRW. S. 506, ber. S. 877), in Kraft getreten am 27. April 2022. |
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§ 31a eingefügt durch Gesetz vom 16. März 2010 (GV. NRW. S. 184), in Kraft getreten am 31. März 2010. |
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§§ 6, 23 und 28 neu gefasst durch Gesetz vom 25. März 2015 (GV. NRW. S. 302), in Kraft getreten am 1. April 2015; § 28 geändert durch Gesetz vom 9. März 2021 (GV. NRW. S. 272, ber. S. 394), in Kraft getreten am 18. März 2021. |
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§§ 34a und 34b eingefügt durch Gesetz vom 25. März 2015 (GV. NRW. S. 302), in Kraft getreten am 1. April 2015; § 34a neu gefasst durch Gesetz vom 13. April 2022 (GV. NRW. S. 506, ber. S. 877), in Kraft getreten am 27. April 2022. |
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§§ 8, 22 und 33 geändert durch Gesetz vom 25. März 2015 (GV. NRW. S. 302), in Kraft getreten am 1. April 2015. |
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§§ 18, 20, 24 und 34 geändert durch Gesetz vom 9. März 2021 (GV. NRW. S. 272, ber. S. 394), in Kraft getreten am 18. März 2021. |
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§ 21 zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 6. Dezember 2016 (GV. NRW. S. 1062), in Kraft getreten am 15. Dezember 2016. |
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§ 34c eingefügt durch Gesetz vom 9. März 2021 (GV. NRW. S. 272, ber. S. 394), in Kraft getreten am 18. März 2021; bisheriger Wortlaut wird Absatz 1 und Absatz 2 bis 6 angefügt durch Gesetz vom 13. April 2022 (GV. NRW. S. 506, ber. S. 877), in Kraft getreten am 27. April 2022. |
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§ 2 zuletzt geändert durch Gesetz vom 13. April 2022 (GV. NRW. S. 506, ber. S. 877), in Kraft getreten am 27. April 2022. |
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§ 21a eingefügt durch Artikel 14 des Gesetzes vom 22. März 2018 (GV. NRW. S. 172), in Kraft getreten am 30. März 2018; geändert durch Gesetz vom 9. März 2021 (GV. NRW. S. 272, ber. S. 394), in Kraft getreten am 18. März 2021. |
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§§ 1, 7, 9, 12, 13, 16, 17, 31, 36 und 38 zuletzt geändert durch Gesetz vom 9. März 2021 (GV. NRW. S. 272, ber. S. 394), in Kraft getreten am 18. März 2021. |
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Inhaltsübersicht zuletzt geändert durch Gesetz vom 13. April 2022 (GV. NRW. S. 506, ber. S. 877), in Kraft getreten am 27. April 2022. |
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§ 3 neu gefasst durch Gesetz vom 25. März 2015 (GV. NRW. S. 302), in Kraft getreten am 1. April 2015; Absatz 2 (neu) eingefügt und Absatz 2 und 3 (alt) umbenannt in Absatz 3 und 4 (neu) durch Gesetz vom 13. April 2022 (GV. NRW. S. 506, ber. S. 877), in Kraft getreten am 27. April 2022. |
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§ 5: zuletzt geändert durch Gesetz vom 9. März 2021 (GV. NRW. S. 272, ber. S. 394), in Kraft getreten am 18. März 2021; neu gefasst durch Gesetz vom 13. April 2022 (GV. NRW. S. 506, ber. S. 877), in Kraft getreten am 27. April 2022. |
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§§ 10, 14 und 37 zuletzt geändert durch Gesetz vom 13. April 2022 (GV. NRW. S. 506, ber. S. 877), in Kraft getreten am 27. April 2022. |
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§ 11: zuletzt geändert durch Gesetz vom 9. März 2021 (GV. NRW. S. 272, ber. S. 394), in Kraft getreten am 18. März 2021; neu gefasst durch Gesetz vom 13. April 2022 (GV. NRW. S. 506, ber. S. 877), in Kraft getreten am 27. April 2022. |
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§ 15 zuletzt geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 30. Juni 2020 (GV. NRW. S. 650), in Kraft getreten am 31. Januar 2023 in Kraft (siehe Hinweis). |