Geltende Gesetze und Verordnungen (SGV. NRW.)  mit Stand vom 17.4.2024

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§ 1 (Fn 13)
Erhebung von Beiträgen

(1) Für die Höhe des Jahresbeitrages ist der am 1. Januar des Beitragsjahres (Stichtag) vorhandene Tierbestand an Pferden, Rindern und Gehegewild maßgebend (Absatz 2 und 3). Ist eine Nachmeldung gemäß Absatz 4 erforderlich, gilt der Tierbestand am 15. Februar des Beitragsjahres. In Tierbeständen mit Schweinen, Schafen, Ziegen, Gänsen, Enten, Puten, Elterntieren (für Masthähnchen und Legehennen), Masthähnchen, Legehennen oder Junghennen ist die maximale Anzahl der Tiere (Höchstbesatz) maßgebend, die im Beitragsjahr gehalten werden soll. In Beständen mit Bienen ist die maximale Anzahl der Bienenvölker  (Höchstbesatz) maßgebend, die im Beitragsjahr gehalten werden soll.

(2) Besitzer von Pferden, Schweinen, Schafen, Ziegen, Geflügel, Gehegewild und Bienen sind verpflichtet, ihren Tierbestand nach Absatz 1 bis zum 31. Januar schriftlich oder elektronisch der Tierseuchenkasse zu melden. Die Anzahl der im Bestand vorhandenen Schweine ist getrennt nach Zuchtsauen, Ferkeln bis einschließlich 30 kg sowie sonstigen Zucht- und Mastschweinen über 30 kg zu melden. Die Anzahl der im Bestand vorhandenen Schafe und / oder Ziegen ist nach den Altersgruppen bis einschließlich 9 Monaten, 10 bis unter 19 Monaten sowie ab 19 Monaten zu melden.

(3) Die Bestandszahlen der Rinder haltenden Betriebe am 1. Januar des Beitragsjahres gemäß Absatz 1 Satz 1 sowie am 15. Februar des Beitragsjahres gemäß Absatz 4 Satz 1 übernimmt die Tierseuchenkasse aus der HIT-Datenbank. Eine Meldung der Rinder an die Tierseuchenkasse ist in diesen Fällen nicht erforderlich.

(4) Tierbesitzer, die am 15. Februar des Beitragsjahres mehr als 50 Rinder, 50 Pferde oder 50 Stück Gehegewild halten, sind verpflichtet, ihren Tierbestand zum 15. Februar des Beitragsjahres der Tierseuchenkasse zu melden, wenn sich bei einer dieser Tierarten der Tierbestand durch Zugänge aus anderen Betrieben seit dem 1. Januar des Beitragsjahres um mehr als 10 Prozent erhöht hat oder dieser Tierbestand neu gegründet wurde. Die erforderliche Nachmeldung hat bis zum letzten Tag des Monats Februar des Beitragsjahres schriftlich oder elektronisch zu erfolgen. Nach dem 15. Februar des Beitragsjahres neu gegründete Tierbestände sind immer unverzüglich der Tierseuchenkasse schriftlich oder elektronisch zu melden. Eine Beitragspflicht besteht für sie nicht.

(5) In Beständen mit mehr als 500 Schweinen, 100 Schafen, 100 Ziegen, 500 Gänsen, 500 Enten, 500 Puten, 1 000 Elterntieren, 1 000 Masthähnchen, 1 000 Legehennen oder 1 000 Junghennen ist jede Überschreitung des angegebenen Höchstbesatzes um mehr als 10 Prozent der Tierseuchenkasse unverzüglich schriftlich oder elektronisch mitzuteilen. Dies gilt auch für Tierbesitzer, die in Aufzuchtbetrieben mehr als 1.000 Gänseküken, 1.000 Entenküken oder 1.000 Putenküken halten. Nachgemeldete Tiere sind beitragspflichtig. In Beständen ab zehn Bienenvölkern ist jede Überschreitung des angegebenen Höchstbesatzes um mehr als 10 Prozent der Tierseuchenkasse unverzüglich schriftlich oder elektronisch mitzuteilen. Nach Satz 4 nachgemeldete Bienenvölker sind erst ab dem fünften Bienenvolk beitragspflichtig. Nach dem 31. Januar des Beitragsjahres neu gegründete Tierbestände mit Geflügel oder Bienen sind der Tierseuchenkasse unverzüglich schriftlich oder elektronisch zu melden. Diese Bestände sind beitragspflichtig, wobei für die Höhe des Beitrages der Höchstbesatz (Absatz 1 Satz 3 und 4) maßgebend ist.

(6) Viehhandelsunternehmen sind verpflichtet, die maximale Anzahl der Tiere (Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Geflügel), die im Beitragsjahr in Besitz genommen werden können, bis zum 31. Januar des Beitragsjahres der Tierseuchenkasse schriftlich oder elektronisch zu melden. Für die Beitragsberechnung wird die Tierart, aus der sich der höchste Beitrag errechnet, herangezogen. In Beständen mit mehr als 100 Pferden, 50 Rindern, 500 Schweinen, 100 Schafen und/oder Ziegen, 1 000 Legehennen, 1 000 Junghennen, 1 000 Masthähnchen, 1 000 Elterntieren, 500 Gänsen, 1 000 Gänseküken, 500 Enten, 1 000 Entenküken, 500 Puten oder 1 000 Putenküken ist jede Überschreitung des angegebenen Höchstbesatzes um mehr als 10 Prozent der Tierseuchenkasse unverzüglich schriftlich oder elektronisch mitzuteilen. Nachgemeldete Tiere sind beitragspflichtig. Bei Sammelstellen ist für die Höhe des Jahresbeitrages der am 1. Januar des Beitragsjahres (Stichtag) vorhandene Bestand an Pferden, Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen maßgebend.

(7) Die Tierbesitzer haben die schriftlichen oder elektronischen Meldungen an die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen - Tierseuchenkasse -, zu richten. Auch die Aufgabe der Tierhaltung ist schriftlich oder elektronisch der Tierseuchenkasse zu melden. Von Tierhaltern, die eine Meldung nicht oder nicht fristgerecht abgeben, kann nach erfolgloser Anmahnung der Meldung ein Verspätungszuschlag in Höhe von 20 Prozent der Beitragsschuld, mindestens 25 Euro und höchstens 500 Euro, erhoben werden, wenn das Unterlassen oder die Verspätung vom Tierhalter zu vertreten ist.

(8) Von der Einziehung von Beiträgen kann aus Gründen der Billigkeit, insbesondere zur Vermeidung von Härten, abgesehen werden. Satz 1 gilt für die Erstattung bereits gezahlter Beiträge entsprechend.

Fußnoten:

Fn 1

GV. NW. 1986 S. 545, geändert durch VO v. 27. 4. 1990 (GV. NW. S. 279), 5. 5. 1996 (GV. NW. S. 215), 14.6.1997 (GV. NW. S. 205), 10.9.1999 (GV. NRW. S. 562), 20.4.2000 (GV. NRW. S. 480), Artikel 101 d. EuroAnpG NRW v. 25.9.2001 (GV. NRW. S. 708); 22. 9. 2003 (GV. NRW. S. 691), in Kraft getreten am 27. November 2003; Artikel 210 des Zweiten Befristungsgesetzes vom 5.4.2005 (GV. NRW. S. 274), in Kraft getreten am 28. April 2005; 8. VO v. 1.11.2005 (GV. NRW. S. 918), in Kraft getreten am 8. Dezember 2005; VO v. 17.9.2007 (GV. NRW. S. 406), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2007 und am 31. Oktober 2007; Artikel 39 des Gesetzes v. 11.12.2007 (GV. NRW. S. 662), in Kraft getreten am 1. Januar 2008; VO vom 28. August 2008 (GV. NRW. S. 579), in Kraft getreten am 13. September 2008; Artikel 3 des Gesetzes vom 2. September 2008 (GV. NRW. S. 612), in Kraft getreten am 27. September 2008; VO vom 20. Januar 2009 (GV. NRW. S. 77), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2009; VO vom 15. November 2009 (GV. NRW. S. 825), in Kraft getreten am 1. Januar 2010; VO vom 23. November 2010 (GV. NRW. S. 665), in Kraft getreten am 1. Januar 2011; VO vom 18. August 2012 (GV. NRW. S. 304), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2012; VO vom 21. Dezember 2012 (GV. NRW. 2013 S. 24), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2013; VO vom 10. Dezember 2013 (GV. NRW. 2014 S. 10), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2014; Verordnung vom 12. Januar 2015 (GV. NRW. S. 105), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2015; Verordnung vom 5. Oktober 2015 (GV. NRW. S. 706), in Kraft getreten am 1. Januar 2016; Verordnung vom 16. November 2016 (GV. NRW. S. 1007), in Kraft getreten am 1. Januar 2017; Verordnung vom 21. Dezember 2017 (GV. NRW. 2018 S. 2), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2018; Verordnung vom 31. August 2018 (GV. NRW. S. 541), in Kraft getreten am 9. Oktober 2018; Verordnung vom 11. Februar 2019 (GV. NRW. S. 129), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2019; Verordnung vom 12. Dezember 2019 (GV. NRW. S. 985), in Kraft getreten am 1. Januar 2020; Verordnung vom 24. März 2021 (GV. NRW. S. 349), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2021; Verordnung vom 20. Dezember 2021 (GV. NRW. 2022 S. 48), in Kraft getreten am 1. Januar 2022; Artikel 34 des Gesetzes vom 1. Februar 2022 (GV. NRW. S. 122), in Kraft getreten am 19. Februar 2022; Verordnung vom 30. November 2022 (GV. NRW. S. 1024), in Kraft getreten am 1. Januar 2023; Verordnung vom 21. November 2023 (GV. NRW. S. 1241), in Kraft getreten am 1. Januar 2024; Verordnung vom 5. Februar 2024 (GV. NRW. S. 85), in Kraft getreten am 9. Februar 2024.

Fn 2

SGV. NRW. 7831.

Fn 3

§ 1a eingefügt durch VO v. 17.9.2007 (GV. NRW. S. 406), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2007; zuletzt geändert durch Verordnung vom 5. Februar 2024 (GV. NRW. S. 85), in Kraft getreten am 9. Februar 2024.

Fn 4

§ 5 zuletzt geändert durch Verordnung vom 16. November 2016 (GV. NRW. S. 1007), in Kraft getreten am 1. Januar 2017.

Fn 5

§ 4 aufgehoben durch Artikel 39 des Gesetzes v. 11.12.2007 (GV. NRW. S. 662), in Kraft getreten am 1. Januar 2008.

Fn 6

SGV. NW. 204.

Fn 7

Überschrift und Präambel geändert sowie § 6a eingefügt durch VO v. 17.9.2007 (GV. NRW. S. 406), in Kraft getreten am 31. Oktober 2007; Überschrift und Präambel neu gefasst sowie § 6a geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 2. September 2008 (GV. NRW. S. 612), in Kraft getreten am 27. September 2008; Überschrift zuletzt geändert durch Verordnung vom 31. August 2018 (GV. NRW. S. 541), in Kraft getreten am 9. Oktober 2018.

Fn 8

§ 7 neu gefasst durch Artikel 210 des Zweiten Befristungsgesetzes vom 5.4.2005 (GV. NRW. S. 274), in Kraft getreten am 28. April 2005; zuletzt geändert durch Verordnung vom 31. August 2018 (GV. NRW. S. 541), in Kraft getreten am 9. Oktober 2018.

Fn 9

GV. NW. ausgegeben am 31. Juli 1986.

Fn 10

§ 2a eingefügt durch VO v. 20.4.2000 (GV. NRW. S. 480), in Kraft getreten am 6. Juni 2000; zuletzt geändert durch Verordnung vom 21. Dezember 2017 (GV. NRW. 2018 S. 2), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2018.

Fn 11

§ 1b eingefügt durch VO v. 17.9.2007 (GV. NRW. S. 406), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2007; aufgehoben durch Verordnung vom 21. Dezember 2017 (GV. NRW. 2018 S. 2), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2018; eingefügt durch Verordnung vom 11. Februar 2019 (GV. NRW. S. 129), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2019; geändert durch Verordnung vom 12. Dezember 2019 (GV. NRW. S. 985), in Kraft getreten am 1. Januar 2020; aufgehoben durch Verordnung vom 24. März 2021 (GV. NRW. S. 349), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2021.

Fn 12

§ 6 neu gefasst durch Verordnung vom 21. Dezember 2017 (GV. NRW. 2018 S. 2), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Januar 2018; geändert durch Verordnung vom 5. Februar 2024 (GV. NRW. S. 85), in Kraft getreten am 9. Februar 2024.

Fn 13

§ 1 zuletzt geändert durch Verordnung vom 21. November 2023 (GV. NRW. S. 1241), in Kraft getreten am 1. Januar 2024.

Fn 14

§ 3 zuletzt geändert durch Verordnung vom 30. November 2022 (GV. NRW. S. 1024), in Kraft getreten am 1. Januar 2023.

Fn 15

§ 2 zuletzt geändert durch Verordnung vom 21. November 2023 (GV. NRW. S. 1241), in Kraft getreten am 1. Januar 2024.