Historische SGV. NRW.

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Aufgehoben durch Artikel 7 des Gesetzes vom 16.11.2004 (GV. NRW. S. 624), in Kraft getreten am 1. Januar 2005.

 

§ 17

(1) Ist gegen den Beamten die öffentliche Klage im strafgerichtlichen Verfahren erhoben, kann wegen derselben Tatsachen ein Disziplinarverfahren eingeleitet werden; es ist aber bis zur Beendigung des strafgerichtlichen Verfahrens auszusetzen. Ebenso ist ein bereits eingeleitetes Disziplinarverfahren auszusetzen, wenn während seines Laufes die öffentliche Klage erhoben wird.

(2) Das Disziplinarverfahren kann ausgesetzt werden, wenn in einem anderen gesetzlich geordneten Verfahren über eine Frage zu entscheiden ist, deren Beurteilung für die Entscheidung im Disziplinarverfahren von wesentlicher Bedeutung ist.

(3) Ein ausgesetztes Disziplinarverfahren soll fortgesetzt werden, wenn die Sachaufklärung gesichert ist; das gleiche gilt, wenn im strafgerichtlichen Verfahren aus Gründen nicht verhandelt werden kann, die in der Person des Beamten liegen. Das Disziplinarverfahren ist spätestens nach Abschluß des Verfahrens, das zur Aussetzung geführt hat, fortzusetzen. Einem Verlangen des Vertreters des öffentlichen Interesses in Disziplinarsachen auf Fortsetzung des förmlichen Disziplinarverfahrens hat die Einleitungsbehörde zu entsprechen.

(4) Die Aussetzung des Verfahrens ist dem Beamten mitzuteilen. Der Beamte kann bei der Disziplinarkammer beantragen, daß ein von der Einleitungsbehörde ausgesetztes Verfahren fortgesetzt wird. Sind seit der Aussetzung mehr als drei Monate verstrichen, so ist der Antrag nur zulässig, wenn die Einleitungsbehörde einem Antrag des Beamten auf Fortsetzung des Verfahrens nicht binnen eines Monats stattgegeben hat. Über den Antrag entscheidet die Disziplinarkammer endgültig durch Beschluß. Entsprechendes gilt bei einer Aussetzung durch den Dienstvorgesetzten.

(5) Hat die Disziplinarkammer ein bei ihr anhängiges Verfahren ausgesetzt, kann

a) der Beamte oder der Vertreter der Einleitungsbehörde gegen die Aussetzung nach § 78 Beschwerde einlegen,

b) der Beamte, der Vertreter der Einleitungsbehörde oder der Vertreter des öffentlichen Interesses in Disziplinarsachen bei der Disziplinarkammer die Fortsetzung des Verfahrens beantragen; gegen die ablehnende Entscheidung der Disziplinarkammer kann der Antragsteller nach § 78 Beschwerde einlegen.

(6) Wird der Beamte im gerichtlichen Verfahren wegen einer Straftat oder einer Ordnungswidrigkeit freigesprochen, so kann wegen der Tatsachen, die Gegenstand der gerichtlichen Entscheidung waren, ein Disziplinarverfahren nur dann eingeleitet oder fortgesetzt werden, wenn diese Tatsachen, ohne den Tatbestand einer Strafvorschrift oder einer Bußgeldvorschrift zu erfüllen, ein Dienstvergehen enthalten.

Fußnoten:

Fn 1

GV. NW. 1981 S. 364, geändert durch Art. 2 RBG 87 NW v. 6. 10. 1987 (GV. NW. S. 342), Art. II des Sechsten Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468), Art. III d. Neunten Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften v. 20.4.1999 (GV. NRW. S. 148). Aufgehoben durch Artikel 7 des Gesetzes vom 16.11.2004 (GV. NRW. S. 624), in Kraft getreten am 1. Januar 2005.

Fn 2

§ 9 Abs. 3, § 10 Abs. 2, geändert durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 3

§§ 15 a und 15 b eingefügt durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 4

§ 19 Abs. 2, § 26 geändert durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 5

§ 20 Abs. 2 angefügt durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 6

§ 27 geändert durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 7

§ 33, § 34 Abs. 1 geändert durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 8

§ 38 geändert durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 9

§ 40 geändert durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 10

§ 43 Abs. 3 angefügt durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 11

§ 45 Abs. 3 geändert durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 12

§ 56 Abs. 1 geändert durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 13

§ 60 Abs. 3 eingefügt durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 14

§ 60 Abs. 5 angefügt durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 15

§ 64, § 65 Abs. 1 geändert durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 16

§ 65 Abs. 3 eingefügt durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 17

§ 76 Abs. 3, 4 und 5, § 77 Abs. 3, § 78 Abs. 1 und 2 geändert durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 18

§ 111 Abs. 3 geändert durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 19

§ 117 Abs. 5, § 119 Abs. 5, § 121 Abs. 3 geändert durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 20

§ 126 Abs. 1, § 128 Abs. 1 geändert durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 21

§ 131 gestrichen durch Art. II d. Gesetzes v. 6. 7. 1993 (GV. NW. S. 468); in Kraft getreten am 1. August 1993.

Fn 22

§ 136 a eingefügt durch Art. 2 RBG 87 NW v. 6. 10. 1987 (GV. NW. S. 342); in Kraft getreten am 13. Oktober 1987.

Fn 23

Die Vorschrift betrifft das Inkrafttreten des Gesetzes in der Fassung vom 8. Dezember 1953 (GS. NW. S. 335). Der Zeitpunkt des Inkrafttretens der späteren Änderungen ergibt sich aus den jeweiligen Bekanntmachungen von Neufassungen.

Fn 24

§ 11 a eingefügt, § 28 geändert und § 125 zuletzt geändert durch Art. II d. Gesetzes v. 20.4.1999 (GV. NRW. S. 148); in Kraft getreten am 1. Juni 1999.