Historische SGV. NRW.

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Aufgehoben durch VO vom 5. November 2009 (GV. NRW. S. 602), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. April 2009.

 

§ 5 (Fn 9, 10)
Beihilfefähige Aufwendungen
bei dauernder Pflegebedürftigkeit
und erheblichem allgemeinen Betreuungsbedarf

(1) Bei dauernder Pflegebedürftigkeit sind die Aufwendungen für die häusliche Pflege nach Maßgabe des § 5 a, für teilstationäre Pflege und Kurzzeitpflege nach Maßgabe des § 5 b und für vollstationäre Pflege nach Maßgabe des § 5 c beihilfefähig. Bei Leistungen für Pflegebedürftige mit erheblichem allgemeinen Betreuungsbedarf richtet sich die Beihilfefähigkeit der Aufwendungen nach § 5 d.

(2) Dauernde Pflegebedürftigkeit liegt vor, wenn Personen wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung für die gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens auf Dauer, voraussichtlich für mindestens 6 Monate, in erheblichem oder höherem Maße der Hilfe bedürfen. Erforderlich ist, dass die pflegebedürftige Person bei der Körperpflege, der Ernährung oder der Mobilität für mindestens zwei dieser Verrichtungen einmal täglich der Hilfe bedarf und zusätzlich mehrfach in der Woche Hilfe bei der hauswirtschaftlichen Versorgung benötigt. Voraussetzung für eine Beihilfengewährung ist, dass die zu pflegende Person einer Pflegestufe nach § 15 SGB XI zuzuordnen ist.

(3) Erheblicher allgemeiner Betreuungsbedarf (§ 45a SGB XI) liegt vor, wenn bei Pflegebedürftigen in häuslicher Pflege neben dem Hilfebedarf im Bereich der Grundpflege und der hauswirtschaftlichen Versorgung (§§ 14 und 15 SGB XI) zusätzlich ein erheblicher Bedarf an allgemeiner Beaufsichtigung und Betreuung gegeben ist. Dies gilt entsprechend für Pflegebedürftige in vollstationären Einrichtungen (§ 87b SGB XI).

(4) Aufwendungen für Pflegehilfsmittel und wohnumfeldverbessernde Maßnahmen (§ 40 SGB XI) sind im Rahmen des § 4 Abs. 1 Nr. 10 beihilfefähig. Bei stationärer Pflege gehören hierzu nur Pflegehilfsmittel, die zum Verbrauch bestimmt oder individuell angepasst oder die überwiegend nur dem Pflegebedürftigen allein überlassen werden, sofern sie nicht üblicherweise von der Einrichtung vorzuhalten sind. Kosten für die Verbesserung des Wohnumfeldes des Pflegebedürftigen (§ 40 Abs. 4 SGB XI) sind bis zu 2.557 Euro je Maßnahme beihilfefähig, soweit die Pflegeversicherung hierzu Leistungen erbringt.

(5) Die Festsetzungsstelle entscheidet über die Beihilfefähigkeit der Aufwendungen auf Grund eines ärztlichen Gutachtens, das zu dem Vorliegen der dauernden Pflegebedürftigkeit, der Art und dem notwendigen Umfang der Pflege, der Pflegestufe sowie dem erheblichen allgemeinen Betreuungsbedarf Stellung nimmt; bei Versicherten in der Pflegeversicherung sind deren Feststellungen zugrunde zu legen; dies gilt auch für Befristungen nach § 33 Abs. 1 Sätze 4 bis 8 SGB XI. Die Beihilfe wird ab Beginn des Monats der erstmaligen Antragstellung oder des Antrags auf Feststellung einer höheren Pflegestufe gewährt, frühestens jedoch ab dem Zeitpunkt, von dem an die jeweiligen Anspruchsvoraussetzungen vorliegen.

(6) Aufwendungen für Beratungsbesuche im Sinne des § 37 Abs. 3 SGB XI sind beihilfefähig, soweit für den jeweiligen Beratungsbesuch Anspruch auf Zahlung eines Zuschusses durch die Pflegeversicherung besteht. § 37 Abs. 4 Satz 1 SGB XI bleibt unberührt. Der Umfang der beihilfefähigen Aufwendungen bestimmt sich entsprechend § 37 Abs. 3 und 6 SGB XI.

Fußnoten:

Fn 1

GV. NRW. 1975 S. 332, geändert durch VO v. 30.7.1976 (GV. NRW. S. 290), 15.6.1979 (GV. NW. S. 464), 5.12.1980 (GV. NW. S. 1081), 31.7.1981 (GV. NW. S. 430), 15.10.1982 (GV. NW. S. 686), 14.7.1987 (GV. NW. S. 266), 21.3.1988 (GV. NW. S. 156), 9.2.1990 (GV. NW. S. 118), 19.12.1991 (GV. NW. S. 10), 17.11.1992 (GV. NW. S. 452), 7.5.1993 (GV. NW. S. 260), 16.6.1995 (GV. NW. S. 580), 31.10.1996 (GV. NW. S. 441), 25.6.1997 (GV. NW. S. 197), 3.9. 1998 (GV. NW. S. 550), 17.12.1998 (GV. NRW. S. 750), 16.12.1999 (GV. NRW. S. 673), 27. April 2001 (GV. NRW. S. 219), Artikel 4 d. EuroAnpG NRW v. 25.9.2001 (GV. NRW. S. 708), 17.9.2002 (GV. NRW. S. 449); Artikel II des Gesetzes v. 18.12.2002 (GV. NRW. S. 660), in Kraft getreten am 1. Januar 2003; Neunzehnte VO v. 12. 12. 2003 (GV. NRW. S. 756), in Kraft getreten am 1. Januar 2004; Artikel 1 d. Gesetzes v. 27.1.2004 (GV. NRW. S. 30), in Kraft getreten am 31. Januar 2004; Zwanzigste VO v. 14.12.2004 (GV. NRW. S. 806), in Kraft getreten am 1. Januar 2005; Artikel 1 (Zweiter Teil) des Gesetzes v. 3.5.2005 (GV. NRW. S. 498), in Kraft getreten am 26. Mai 2005; Artikel 6 Nr. 4 des Hochschulfreiheitsgesetzes v. 31.10.2006 (GV. NRW. S. 474), in Kraft getreten am 1. Januar 2007; Einundzwanzigste VO v. 22.11.2006 (GV. NRW. S. 596), in Kraft getreten am 1. Januar 2007; Zweiundzwanzigste VO v. 6.12.2007 (GV. NRW. S. 657), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. September 2007 und am 1. Januar 2008; Dreiundzwanzigste VO vom 27. Juni 2008 (GV. NRW. S. 530, ber. S. 551), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Juli 2008.

Aufgehoben durch VO vom 5. November 2009 (GV. NRW. S. 602), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. April 2009.

Fn 2

SGV. NRW. 2030.

Fn 3

§ 1 zuletzt geändert durch VO v. 22.11.2006 (GV. NRW. S. 596), in Kraft getreten am 1. Januar 2007.

Fn 4

§ 2 Abs. 2 und Abs. 3 zuletzt geändert durch Artikel 1 (Zweiter Teil) des Gesetzes v. 3.5.2005 (GV. NRW. S. 498); in Kraft getreten am 26. Mai 2005. (Teil II, Artikel 1 gilt für Aufwendungen, die ab In-Kraft-Treten dieses Gesetzes entstehen).

Fn 5

§ 2 Abs. 1 zuletzt geändert durch Dreiundzwanzigste VO vom 27. Juni 2008 (GV. NRW. S. 530), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Juli 2008.

Fn 6

§ 3 zuletzt geändert durch Dreiundzwanzigste VO vom 27. Juni 2008 (GV. NRW. S. 530), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Juli 2008.

Fn 7

§ 4 zuletzt geändert durch Dreiundzwanzigste VO vom 27. Juni 2008 (GV. NRW. S. 530), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Juli 2008.

Fn 8

Übergangsregelungen siehe Artikel II (GV. NRW. 1999 S. 673).

Fn 9

§ 5 zuletzt geändert (neu gefasst) durch Dreiundzwanzigste VO vom 27. Juni 2008 (GV. NRW. S. 530), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Juli 2008.

Fn 10

In Fällen, in denen bei Inkrafttreten der Änd.VO v. 14. Juli 1987 (GV. NW. S. 266) eine dauernde Anstaltsunterbringung vorliegt, kann die oberste Dienstbehörde zur Vermeidung einer Härte zulassen, daß von der Berücksichtigung der Rente nach § 5 Abs. 1 Buchstabe b) ganz oder teilweise abgesehen wird.

Fn 11

§ 6 zuletzt geändert (neu gefasst) durch VO v. 22.11.2006 (GV. NRW. S. 596), in Kraft getreten am 1. Januar 2007.

Fn 12

§ 7 zuletzt geändert durch VO v. 6.12.2007 (GV. NRW. S. 657), in Kraft getreten am 1. Januar 2008.

Fn 13

§ 8 zuletzt geändert durch VO v. 22.11.2006 (GV. NRW. S. 596), in Kraft getreten am 1. Januar 2007.

Fn 14

§ 9 zuletzt geändert durch Artikel 4 d. Gesetzes v. 25.9.2001 (GV. NRW. S. 708); in Kraft getreten am 1. Januar 2002.

Fn 15

§ 10 zuletzt geändert durch VO v. 22.11.2006 (GV. NRW. S. 596), in Kraft getreten am 1. Januar 2007.

Fn 16

§ 11 zuletzt geändert durch Artikel 1 d. Gesetzes v. 27.1.2004 (GV. NRW. S. 30); in Kraft getreten am 31. Januar 2004.

Fn 17

§ 12 zuletzt geändert durch Dreiundzwanzigste VO vom 27. Juni 2008 (GV. NRW. S. 530), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Juli 2008.

Fn 18

§ 13 zuletzt geändert durch Dreiundzwanzigste VO vom 27. Juni 2008 (GV. NRW. S. 530), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Juli 2008.

Fn 19

§ 14 zuletzt geändert durch VO v. 22.11.2006 (GV. NRW. S. 596), in Kraft getreten am 1. Januar 2007.

Fn 20

§ 15 zuletzt geändert durch Dreiundzwanzigste VO vom 27. Juni 2008 (GV. NRW. S. 530), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Juli 2008.

Fn 21

§ 12a zuletzt geändert durch VO v. 22.11.2006 (GV. NRW. S. 596), in Kraft getreten am 1. Januar 2007.

Fn 22

§ 17 zuletzt geändert und umbenannt in § 18 durch Dreiundzwanzigste VO vom 27. Juni 2008 (GV. NRW. S. 530), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Juli 2008.

Fn 23

§ 1 Abs 1 zuletzt geändert durch Artikel 1 (Zweiter Teil) des Gesetzes v. 3.5.2005 (GV. NRW. S. 498); in Kraft getreten am 26. Mai 2005. (Teil II, Artikel 1 gilt für Aufwendungen, die ab In-Kraft-Treten dieses Gesetzes entstehen).

Fn 24

§ 12a Abs. 5 zuletzt geändert durch Neunzehnte VO v. 12. 12. 2003 (GV. NRW. S. 756); in Kraft getreten am 1. Januar 2004 (Sie gilt für Aufwendungen, die nach dem 31. Dezember 2003 entstanden sind).

Fn 25

§ 16 neu eingefügt (16 alt jetzt 17 neu) durch Dreiundzwanzigste VO vom 27. Juni 2008 (GV. NRW. S. 530), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Juli 2008.

Fn 26

§ 6a neu eingefügt durch VO v. 22.11.2006 (GV. NRW. S. 596), in Kraft getreten am 1. Januar 2007.

Fn 27

§§ 5a bis 5d neu eingefügt durch Dreiundzwanzigste VO vom 27. Juni 2008 (GV. NRW. S. 530, ber. S. 551), in Kraft getreten mit Wirkung vom 1. Juli 2008.

Fn 28

Siehe dazu Gesetz vom 17. Februar 2009 (GV. NRW. S. 83), in Kraft getreten am 28. Februar 2009.