Historische SMBl. NRW.

 Aufgehobener Erlass: Aufgehoben durch Runderlass vom 21.11.2018 (MBl. NRW. 2018 S. 661).

 


Historisch: Vorsorgender Gesundheitsschutz für Kinder auf Kinderspielflächen RdErl. d. Ministeriums für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit – III B 4 – 0292.5.31 (am 1.1.2003: MUNLV) v. 16.3.2000

 

Historisch:

Vorsorgender Gesundheitsschutz für Kinder auf Kinderspielflächen RdErl. d. Ministeriums für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit – III B 4 – 0292.5.31 (am 1.1.2003: MUNLV) v. 16.3.2000

Vorsorgender Gesundheitsschutz
für Kinder auf Kinderspielflächen

RdErl. d. Ministeriums für Frauen, Jugend, Familie
und Gesundheit – III B 4 – 0292.5.31 (am 1.1.2003: MUNLV)
v. 16.3.2000

Durch die Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) vom 12. Juli 1999 (BGBl. I. S. 1554) sind u.a. bundeseinheitliche Beurteilungskriterien und Untersuchungsverfahren für Schadstoffbelastungen auf Kinderspielflächen festgelegt worden, so dass Folgendes zu beachten ist:

1
Regelungen der BBodSchV

Im Anhang 2 der BBodSchV sind für die Bewertung von vorhandenen Schadstoffbelastungen auf Kinderspielflächen Maßnahmen- oder Prüfwerte für organische und anorganische Schadstoffe festgesetzt.

Die Anforderungen, die durch § 12 BBodSchV an die Ein- und Aufbringung von Materialien zur Herstellung durchwurzelbarer Bodenschichten gestellt werden, können in Einzelfällen auch Auswirkungen auf die Bewertung von Bodenmaterial haben, welches im vegetationsfreien Umfeld der Kinderspielfläche verwendet werden soll. Hierbei sind die Vorsorgewerte gemäß § 9 BBodSchV, die auch unter dem Gesichtspunkt des vorsorgenden Gesundheitsschutzes abgeleitet wurden, anzuwenden.

2
Anforderungen an Spielsande

Für Spielsande gilt die BBodSchV nicht, gleichwohl besteht Bedarf an der Begrenzung von Schadstoffgehalten und an der ergänzenden Festlegung hygienischer Anforderungen.

2.1
Einbringungswerte für Spielsande

Als Standardwerte für Metalle im Spielsand sind für Arsen, Chrom, Blei und Cadmium die nachfolgenden Werte einzuhalten.

Standardwerte für einzubringenden Spielsand (mg/kg TS):
- Arsen: 10
- Chrom ges.: 15
- Blei: 20
- Cadmium: 0,4

Für die Untersuchung von Spielsanden sind in Anlehnung an die BBodSchV folgende Vorschriften heranzuziehen:

Probenahme:

DIN EN 932-1: 11.96

Prüfverfahren für allgemeine Eigenschaften von Gesteinskörnungen - Teil 1: Probenahmeverfahren; Deutsche Fassung EN 932-1: 1996

Bestimmung der Trockenmasse:

DIN ISO 11465: 12.96

Bodenbeschaffenheit - Bestimmung des Trockenrückstandes und des Wassergehalts auf Grundlage der Masse - Gravimetrisches Verfahren (ISO 11465: 1993)

Extraktion:

DIN ISO 11466: 06.97 (der ungemahlenen Proben)

Bodenbeschaffenheit - Extraktion in Königswasser löslicher Spurenelemente (ISO 11466: 1995)

Analytik:

- Blei, Cadmium, Chrom ges.:

E DIN ISO 11047: 06.95

Bodenbeschaffenheit - Bestimmung von Cadmium, Chrom, Cobalt, Kupfer, Blei, Mangan, Nickel und Zink - Flammen- und elektrothermisches atomabsorptionsspektrometrisches Verfahren (ISO/DIS 11047)
oder
DIN EN ISO 11885: 04.98

Wasserbeschaffenheit - Bestimmung von 33 Elementen durch induktiv gekoppelte Plasma-Atom-Emissionsspektrometrie (ISO 11885:1996); Deutsche Fassung EN ISO 11885: 1997

- Arsen:

In Analogie zu E DIN ISO 11047: 06.95

Bodenbeschaffenheit - Bestimmung von Cadmium, Chrom, Cobalt, Kupfer, Blei, Mangan, Nickel und Zink - Flammen- und elektrothermisches atomabsorptionsspektrometrisches Verfahren (ISO/DIS 11047)
oder
DIN EN ISO 11969: 11.96

Wasserbeschaffenheit - Bestimmung von Arsen - Atomabsorptionsspektrometrie (Hydridverfahren)

2.2
Hygienische Anforderungen

Aus hygienischen Gründen ist der Spielsand mindestens 1 x jährlich auszutauschen.

3
Der RdErl. d. Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales „Metalle auf Kinderspielplätzen" v. 10.8.1990 (SMBl. NRW. 212) wird aufgehoben.

4
Dieser Runderlass ergeht im Einvernehmen mit dem Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft.

MBl. NRW. 2000 S. 452