Historische SMBl. NRW.
Historisch: Bekämpfung der durch Goldhamster auf den Menschen übertragbaren Lymphozytären Choriomeningitis Gem. RdErl. d. Ministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten I C 2 - 2271 - 3847 u. d. Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales VI A 2 - 44.12.66 v. 8. 6. 1973 ¹)
Historisch:
Bekämpfung der durch Goldhamster auf den Menschen übertragbaren Lymphozytären Choriomeningitis Gem. RdErl. d. Ministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten I C 2 - 2271 - 3847 u. d. Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales VI A 2 - 44.12.66 v. 8. 6. 1973 ¹)
201.Ergänzung-SMBl. NW.- (Stand 15.2.1991 = MB1. NW.Nr.7einschl.) ' 8- 6. 73 (1)
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Bekämpfung
der durch Goldhamster auf den Menschen übertragbaren Lymphozytären Choriomeningitis
Gem. RdErl. d. Ministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten I C 2 - 2271 - 3847
u. d. Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales VI A 2 - 44.12.66
v. 8. 6. 1973 ¹)
Nachderh festgestellt worden war, daß die Lymphozytäre Choriomeningitis (LCM) u. a. auch durch Goldhamster auf Menschen übertragen werden kann, wurde durch Untersuchungen im Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt Kre-feld geklärt, wie das Infektionsgeschehen in Goldhamsterbeständen abläuft. Bei Tieren im Alter unter vier Wochen konnte keine Infektion festgestellt werden. Der Virusnachweis (über den Tierversuch) gelang nur bei vier bis elf Wochen alten Hamstern; mit der KBR (Komplementbin-
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182.Ergänzung-SMBl. NW.- (Stand 15.11.1987 = MB1. NW. Nr. 67 einschl.)
TOO1 dungsreaktipn) wurden bei erkrankten Tieren von der 6.
f Ow l Lebenswoche an positive LCM-Titer erzielt. Bei älteren (über elf Wochen alten) Hamstern kann durch die KBR nur noch eine ggf. abgelaufene Infektion nachgewiesen werden. Trächtige Hamster sind nach den bisherigen Untersuchungen keine Virusträger und auch ihre Jungen bleiben, wenn keine Möglichkeit zur Infektion mit LCM-Virus besteht, virusfrei. Die Quelle der Infektion dürften in der Regel Hausmäuse sein, die im Gegensatz zum Goldhamster lebenslange Virusträger werden können. Grundsätzlich ist der nicht immune Goldhamster in jedem Lebensalter für die Infektion empfänglich. LCM-Virusinfektionen des Menschen über Goldhamster waren jedoch bisher stets nur auf junge; erst vor kurzem aus kommerziellen Zuchten erworbene Tiere zurückzuführen.
Besteht bei Erkrankungen des Menschen an Lymphozy-tärer Choriomeningitis die Annahme, daß die Infektion von einem Goldhamster ausgeht, ist die Herkunft des Tiers durch das Veterinäramt bis in den Zuchtbetrieb hinein aufzuklären. Von allen Haltungen (Händler und Züchter), in denen sich das Tier befunden hat, sind fünf Hamster im Alter von vier bis elf Wochen zur Untersuchung an das Staatliche Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld nach vorheriger telefonischer Anmeldung durch das Veterinäramt einzusenden. Die Sanierung infizierter Bestände ist unter Berücksichtigung des Infektionsablaufes bei den Goldhamstern und den notwendigen hygienischen Maßnahmen durchzuführen. Unter allen Umständen müssen • Hausmäuse ferngehalten werden.
Die KBR zur Diagnostik akuter LCM-Virusinfektionen beim Menschen wird zur Zeit in folgenden ViFusinstituten durchgeführt:
Universitäts-Nervenklinik Köln, Abteilung für Virologie, 5 Köln 41, Joseph-Stelzmann-Str. 9, Telefon: 4 78/40 22
Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Bonn, 53 Bonn-Venusberg, Telefon: 19 25 22 Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der Universität Düsseldorf, 4000 Düsseldorf, Moorenstr. 5, Telefon: 31 11 Institut für Virusdiagnostik am Hyg.-bakt. Landesun-tersuchungsamt Münster,
44 Münster/Westfalen, Von-Stauffenberg-Str. 36, 'Telefon: 7 90 58.
An der Abteilung für Virologie der Universitäts-Nervenklinik Köln können außerdem - allerdings nur in Ausnahmefällen - Virusisolierung und Neütralisationstest durchgeführt werden.
Bei Bekanntwerden von Erkrankungen an Lymphozytä-rer Choriomeningitis durch Goldhamster ist die Bevölkerung in geeigneter Weise zu unterrichten und aufzufordern, nur Goldhamster als Spieltiere für Kinder zu erwerben, die wenigstens drei Monate alt und daher nicht mehr infektiös sind. Vor allem sind Schwangere vor dem engen Kontakt mit Goldhamstern zu warnen, weil es durch die Infektion mit LCM-Virus auch im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft zu Embryopathien in Form von Hydrocephalus und Chorioiditis kommen kann.