Historische SGV. NRW.

 Aufgehobene Norm: (zur Aufhebung siehe unter (Fn 1))
 


Historisch: Verordnung über die Jagdzeiten und die Jagdabgabe


Inhaltsverzeichnis:


Historisch:

Normüberschrift

Verordnung
über die Jagdzeiten und die Jagdabgabe

Vom 31. März 2010 (Fn 1)

Auf Grund der §§ 2, 24 Absatz 1 und 57 Absatz 4 des Landesjagdgesetzes Nordrhein-Westfalen in der Fassung der Bekanntmachung vom 7. Dezember 1994 (GV. NRW. 1995 S. 2, ber.1997 S. 56), zuletzt geändert durch Gesetz vom 17. Dezember 2009 (GV. NRW. S. 871), wird im Einvernehmen mit dem Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen verordnet:

§ 1
Tierarten

Über die im § 2 Absatz 1 des Bundesjagdgesetzes genannten Tierarten hinaus werden Waschbär (Procyon lotor), Marderhund (Nyctereutes procyonoides), Nilgans (Alopochen aegyptiacus), Aaskrähe (Corvus corone), Elster (Pica pica) und Eichelhäher (Garrulus glandarius) zu Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen, erklärt.

§ 2
Jagdzeiten

(1) Die Jagd darf ausgeübt werden auf:

1. Waschbären vom 16. Juli bis 31. März, Jungwaschbären ganzjährig,

2. Marderhunde vom 1. September bis 28. Februar, Jungmarderhunde ganzjährig,

3. Nilgänse vom 16. Juli bis 31. Januar mit Ausnahme der Beschränkung nach § 3 Nummer 6,

4. Aaskrähen vom 1. August bis 20. Februar und

5. Elstern vom 1. August bis 28. Februar.

(2) Abweichend von der Verordnung über die Jagdzeiten vom 2. April 1977 (BGBl. I S. 531), zuletzt geändert durch Verordnung vom 25. April 2002 (BGBl. I S. 1487), darf die Jagd ausgeübt werden auf:

1. Rotwild
Kälber vom 1. August bis 31. Januar
Schmalspießer vom 1. Juni bis 31. Januar,

2. Dam- und Sikawild
Kälber vom 1. September bis 31. Januar
Schmalspießer vom 1. Juli bis 31. Januar,

3. Rehwild
Kitze vom 1. September bis 31. Januar
Schmalrehe vom 1. Mai bis 31. Mai und vom 1. September bis 31. Januar,

4. Schwarzwild vom 1. August bis 31. Januar, Frischlinge (noch nicht einjährige Stücke) ganzjährig,

5. Feldhasen vom 1. Oktober bis 31. Dezember,

6. Wildkaninchen vom 1. Oktober bis 28. Februar, Jungkaninchen ganzjährig,

7. Iltisse vom 16. Oktober bis 28. Februar,

8. Füchse vom 16. Juni bis 28. Februar, Jungfüchse ganzjährig,

9. Fasanen vom 16. Oktober bis 15. Januar,

10. Wildtruthähne vom 16. März bis 30. April,

11. Stockenten vom 16. September bis 15. Januar und

12. Grau- und Kanadagänse vom 16. Juli bis 31. Januar mit Ausnahme der Beschränkung nach § 3 Nummer 6.

(3) Soweit die Schonzeit für Wildkaninchen, Ringeltauben und Aaskrähen zur Vermeidung übermäßiger Wildschäden von der oberen Jagdbehörde aufgehoben worden ist (§ 24 Absatz 2 Landesjagdgesetz), ist die Jagd auch in den Setz- und Brutzeiten zulässig (§ 22 Absatz 4 Satz 2 des Bundesjagdgesetzes).

§ 3 (Fn 2)
Schonzeiten

Unbeschadet der Zuständigkeit der unteren Jagdbehörden, die Schonzeit für bestimmte Gebiete oder einzelne Jagdbezirke nach § 24 Absatz 2 des Landesjagdgesetzes aufzuheben, sind folgende Tierarten mit der Jagd zu verschonen:

1. Baummarder,

2. Mauswiesel,

3. Rebhühner bis zum 31. Dezember 2015,

4. Wildtruthennen,

5. Bläss-, Saat- und Ringelgänse,

6. Grau-, Kanada- und Nilgänse vom 15. Oktober bis 31. Januar innerhalb der Grenzlinien folgender Gebiete:

a) Unterer Niederrhein
Schnittpunkt Bahnlinie (außer Betrieb) / Staatsgrenze Bundesrepublik Deutschland / Königreich der Niederlande bei Kranenburg, Staatsgrenze bis B 8, B 8 bis B 220, B 220 bis Staatsgrenze, Staatsgrenze bis Gemeindegrenze Stadt Rees / Stadt Isselburg, Gemeindegrenze bis B 67, B 67 bis L 459, L 459 bis L 468, L 468 bis B 8, B 8 bis L 396, L 396 bis B 8, B 8 bis L 287, L 287 bis A 42, A 42 bis Bahnlinie, Bahnlinie bis Xanten, Bahnlinie (außer Betrieb) über Kleve, Kranenburg bis Staatsgrenze;

b) Weseraue
Schnittpunkt B 61 / Landesgrenze Nordrhein-Westfalen / Niedersachsen, Landesgrenze bis Bahnlinie, Bahnlinie bis K 39, K 39 bis B 482, B 482 bis Wehr bei Lahde, Wehr, linkes Weserufer bis L 770, L770 bis B 61, B 61 bis Landesgrenze;

7. Wildenten (außer Stockenten),

8. Sturm-, Mantel- und Heringsmöwen und

9. Eichelhäher.

§ 4 (Fn 3)
Jagdabgabe

Die mit der Gebühr für den Jagdschein zu zahlende Jagdabgabe wird für jedes Jahr der Geltungsdauer des Jahresjagdscheins auf 45 Euro, für jedes Jahr der Geltungsdauer des Jahresfalknerjagdscheins und des Jahresjagdscheins für Jugendliche auf 22,50 Euro, für den Tagesjagdschein und für den Tagesfalknerjagdschein auf 12 Euro festgesetzt.

§ 5
Inkrafttreten, Außerkrafttreten

(1) Diese Verordnung tritt am Tage nach der Verkündung in Kraft. Sie tritt mit Ablauf des 31. Dezember 2015 außer Kraft.

(2) Mit Inkrafttreten dieser Verordnung treten die Verordnung über die Jagdzeiten vom 9. Dezember 2002 (GV. NRW. S. 447) und die Durchführungsverordnung zum Landesjagdgesetz Nordrhein-Westfalen vom 8. Februar 1985 (GV. NRW. S. 170) außer Kraft.

Der Minister
für Umwelt und Naturschutz,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz
des Landes Nordrhein-Westfalen

Fußnoten:

Fn 1

GV. NRW. S. 237, in Kraft getreten am 21. April 2010; geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 1. April 2014 (GV. NRW. S. 254), in Kraft getreten am 13. April 2014.

Aufgehoben durch Verordnung vom 28. Mai 2015 (GV. NRW. S. 468), in Kraft getreten am 29. Mai 2015.

Fn 2

§ 3 geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 1. April 2014 (GV. NRW. S. 254), in Kraft getreten am 13. April 2014.

Fn 3

§ 4 neu gefasst durch Artikel 3 des Gesetzes vom 1. April 2014 (GV. NRW. S. 254), in Kraft getreten am 13. April 2014.



Normverlauf ab 2000: