Gesetz- und Verordnungsblatt (GV. NRW.)
Ausgabe 2017 Nr. 14 vom 5.4.2017 Seite 371 bis 386

Zweites Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Hilfen für Blinde und Gehörlose
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Zweites Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Hilfen für Blinde und Gehörlose

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Zweites Gesetz zur Änderung
des Gesetzes über die Hilfen für Blinde und Gehörlose

Vom 21. März 2017

Der Landtag hat das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird:

Zweites Gesetz zur Änderung
des Gesetzes über die Hilfen für Blinde und Gehörlose

Artikel 1

§ 3 Absatz 2 Satz 1 des Gesetzes über die Hilfen für Blinde und Gehörlose vom 25. November 1997 (GV. NRW. S. 430), das zuletzt durch Gesetz vom 21. Juni 2012 (GV. NRW. S. 221) geändert worden ist, wird wie folgt gefasst:
„Leistungen bei häuslicher Pflege nach den §§ 36 bis 38 des Elften Buches Sozialgesetzbuch - Soziale Pflegeversicherung - (Artikel 1 des Gesetzes vom 26. Mai 1994, BGBl. I S. 1014, 1015) in der jeweils geltenden Fassung (SGB XI), bei Tages- und Nachtpflege nach § 41 SGB XI und bei Kurzzeitpflege nach § 42 SGB XI werden, auch soweit es sich um Sachleistungen handelt, bei Pflegebedürftigkeit nach § 15 Absatz 3 Satz 4 Nummer 2 SGB XI (Pflegegrad 2) mit 54 Prozent des Betrages nach § 37 Absatz 1 Satz 3 Nummer 1 SGB XI auf das Blindengeld angerechnet, bei Pflegebedürftigkeit nach § 15 Absatz 3 Satz 4 Nummern 3 bis 5 SGB XI (Pflegegrade 3 bis 5) mit 29 Prozent des Betrages nach § 37 Absatz 1 Satz 3 Nummer 2 SGB XI.“

Artikel 2

Gesetz
zur Umsetzung des § 136 SGB XII für das Land Nordrhein-Westfalen

§ 1

(1) Das für das Sozialhilferecht zuständige Ministerium leitet den auf Nordrhein-Westfalen entfallenden Anteil an der Bundeserstattung nach § 136 Zwölftes Buch Sozialgesetzbuch – Sozialhilfe (Artikel 1 des Gesetzes vom 27. Dezember 2003, BGBl. I S. 3022, 3023), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 23. Dezember 2016 (BGBl. I S. 3191, 3203) und Artikel 11 des Gesetzes vom 23. Dezember 2016 (BGBl. I S. 3234, 3314) geändert worden ist, an die Träger der Sozialhilfe, die Leistungsberechtigte mit Leistungen im Sinne von § 136 Absatz 1 und 2 SGB XII nachweisen und diese nach Absatz 2 mitgeteilt haben, nach Erhalt weiter. Grundlage für die Weiterleitung sind die nach Absatz 2 gemeldeten Daten. Die Weiterleitung der Bundesmittel  je Kalendermonat im Meldezeitraum erfolgt entsprechend § 136 Absatz 3 SGB XII. Eine Verteilung und Weiterleitung an die nach Satz 1 genannten Träger ist auf die Höhe der vom Bund erhaltenen Erstattung begrenzt.

(2) Die Träger der Sozialhilfe weisen dem für das Sozialhilferecht zuständigen Ministerium jeweils

1. bis zum Ablauf der 33. Kalenderwoche des Jahres 2017 für den Meldezeitraum Januar bis Juni 2017,

2. bis zum Ablauf der 33. Kalenderwoche des Jahres 2018 für den Meldezeitraum Juli 2017 bis Juni 2018,

3. bis zum Ablauf der 33. Kalenderwoche des Jahres 2019 für den Meldezeitraum Juli 2018 bis Juni 2019 und

4. bis zum Ablauf der 8. Kalenderwoche des Jahres 2020 für den Meldezeitraum Juli 2019 bis Dezember 2019

die Anzahl der Leistungsberechtigten, die die Voraussetzungen nach § 136 Absatz 1 und 2 SGB XII erfüllen, nach Kalendermonaten getrennt nach.

§ 2

Die Einzelheiten und Modalitäten zur Zahlungsabwicklung und zum Verfahren regelt das für das Sozialhilferecht zuständige Ministerium im Erlasswege. Soweit erforderlich kann dieses von den in § 1 Absatz 2 genannten Terminen abweichende Termine festlegen. Die Nachweise nach § 1 Absatz 2 erfolgen nach einem vom zuständigen Ministerium zur Verfügung gestellten Muster.

Artikel 3

Inkrafttreten, Außerkrafttreten

(1) Artikel 1 tritt mit Wirkung vom 1. Januar 2017 in Kraft.

(2) Artikel 2 tritt am Tag nach der Verkündung in Kraft und am 30. Juni 2020 außer Kraft.

Düsseldorf, den 21. März 2017

Die Landesregierung
Nordrhein-Westfalen

Die Ministerpräsidentin

Hannelore  K r a f t

(L. S.)

Der Minister
für Inneres und Kommunales

Ralf  J ä g e r

Der Minister
für Arbeit, Integration und Soziales
zugleich für den Finanzminister

Rainer  S c h m e l t z e r

Die Ministerin
für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter
Barbara  S t e f f e n s

GV. NRW. 2017 S. 372