Ministerialblatt (MBl. NRW.)
Ausgabe 2022 Nr. 27 vom 14.7.2022 Seite 601 bis 642
Satzung Staatspreis MANUFACTUM NRW für angewandte Kunst und Design im Handwerk |
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Satzung Staatspreis MANUFACTUM NRW für angewandte Kunst und Design im Handwerk
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Satzung
Staatspreis MANUFACTUM NRW
für angewandte Kunst und Design im Handwerk
Bekanntmachung des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie
Vom 8. Februar 2022
Die Landesregierung hat am 8. Februar 2022 folgende Neufassung der Satzung vom 10. Februar 1987 (MBl. NRW. S. 721), die zuletzt durch Bekanntmachung vom 21. Dezember 2020 (MBl. NRW. S. 58) neu gefasst wurde, beschlossen:
Zur Förderung der angewandten Kunst und des Designs im nordrhein-westfälischen Handwerk und in der Absicht, die dort tätigen Menschen sowie herausragende gestalterische Leistungen auszuzeichnen, stiftet die Landesregierung den
Staatspreis MANUFACTUM NRW für angewandte Kunst und Design im Handwerk
1 Grundlagen
1.1 Verleihung der Staatspreise
Die
Verleihung der Staatspreise findet im Rahmen einer Ausstellung statt, in der
der Öffentlichkeit die Objekte vorgestellt werden, die eine Fachjury für die
abschließende Prämierung ausgewählt hat.
Die Staatspreise werden für herausragende Leistungen in sechs verschiedenen Preiskategorien verliehen. Sie orientieren sich an den aktuellen Entwicklungen des Handwerks bezüglich Gestaltung, Technik und Materialien. Sie werden durch die Geschäftsordnung bestimmt und sollen die gesamte Breite der Arbeitsfelder der angewandten Kunst und der handwerklichen Gestaltung repräsentieren
Der Staatspreis wird in jedem zweiten Jahr im Rahmen einer öffentlichen Preisverleihung übergeben. Die ausgesetzten sechs Preisgelder bestehen aus je einem Geldpreis in Höhe von 10 000 Euro und je einer Urkunde.
1.2 Durchführung des Verfahrens
Zur Ermittlung der Preisträgerinnen und Preisträger führt eine damit von der Landesregierung beauftragte Organisation des Handwerks in jedem zweiten Jahr ein Wettbewerbsverfahren, eine Ausstellung und eine Preisverleihung durch. Hauptzweck der Ausstellung ist es, eine möglichst umfassende Übersicht über alle Bereiche der angewandten Kunst und des handwerklichen Designs in Nordrhein-Westfalen als Grundlage für die Auswahl durch die Jury zu geben.
1.3 Teilnahmebedingungen
Zur Teilnahme ist jede und jeder in den gestaltenden Handwerken Tätige ab
Vollendung des 25. Lebensjahres berechtigt. Erforderlich ist ein Wohnsitz,
Arbeitssitz oder dauernder Aufenthalt in Nordrhein-Westfalen. Eine Teilnahme
ist möglich ohne Rücksicht darauf, ob die Bewerberin beziehungsweise der
Bewerber im Sinne der Handwerksordnung selbstständig oder unselbstständig tätig
ist und ob sie beziehungsweise er die handwerkliche Tätigkeit ganz oder
überwiegend zum Erwerb des Lebensunterhalts ausübt. Die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer müssen die von diesen eingereichten Arbeiten selbst entworfen und
ausgeführt haben. Bei Arbeiten, die üblicherweise unter fremder Mitwirkung
ausgeführt werden, muss die Ausführung maßgeblich durch diese beeinflusst sein.
2. Auswahlgremien
2.1 Fachjury
Die Fachjury besteht aus acht Mitgliedern einzelner Werkbereiche des gestaltenden Handwerks. Ihre Beschlüsse sind endgültig. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Fachjury wird von der beauftragten Organisation des Handwerks im Einvernehmen mit dem für Wirtschaft und Handwerk zuständigen Ministerium bestellt. Die vorgeschlagenen Personen müssen sachverständig sein und die notwendige Erfahrung besitzen, sie dürfen ihren Wohnsitz nicht in Nordrhein-Westfalen haben. Eine wiederholte Berufung ist zulässig.
2.2 Preisjury
Über die Verleihung der Staatspreise und der damit verbundenen Preisgelder entscheidet die Preisjury, die aus folgenden zehn Mitgliedern besteht:
Vertreterin beziehungsweise Vertreter des für Wirtschaft und Handwerk zuständigen Ministeriums (Vorsitz),
Vertreterin beziehungsweise Vertreter des für Kultur zuständigen Ministeriums (stellvertretender Vorsitz),
Vertreterin beziehungsweise Vertreter der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen,
Vertreterin beziehungsweise Vertreter der federführenden Handwerkskammer,
Vertreterin beziehungsweise Vertreter des ausstellenden Museums
sowie fünf Sachverständige, die sich durch Kompetenz und beziehungsweise oder Lehrtätigkeit in den Themen Design, Architektur und gestaltendes Handwerk auszeichnen, davon zwei Mitglieder der Fachjury.
Die Sachverständigen werden von der beauftragten Organisation des Handwerks im Einvernehmen mit dem für Wirtschaft und Handwerk zuständigen Ministerium bestellt. Eine wiederholte Berufung ist zulässig. In die Preisjury soll keine Person berufen werden, die an den Ausbildungsstätten für das kreative Handwerk in NRW tätig ist, zum Beispiel Gestaltungsakademien des Handwerks, Glasfachschule Rheinbach, Fachhochschulen und Universitäten.
Die Beratung der Preisjury ist nicht öffentlich. Ihre Entscheidungen sind endgültig. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das Preisgeld wird den Preisträgern für jeweils ein einzelnes Werk verliehen.
Die wiederholte Verleihung eines Staatspreises an dieselbe Preisträgerin beziehungsweise denselben Preisträger innerhalb von zehn Jahren ist nicht zulässig.
3 Weitere Regelungen
Alle weiteren Vereinbarungen treffen das für Wirtschaft und Handwerk zuständige Ministerium - in Abstimmung mit der Staatskanzlei und dem für Kultur zuständigen Ministerium - und die mit der Durchführung der MANU FACTUM beauftragte Organisation des Handwerks im Rahmen einer Geschäftsordnung. Diese wird gemeinsam mit dieser Satzung unter www.staatspreis-manufactum.de veröffentlicht.
- MBl. NRW. 2022 S. 603