Ministerialblatt (MBl. NRW.)
Ausgabe 2000 Nr. 1 vom 7.1.2000 Seite 1 bis 14

Grußwort an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in Nordrhein-Westfalen
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Grußwort an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in Nordrhein-Westfalen

Grußwort
an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des öffentlichen Dienstes in Nordrhein-Westfalen

Ein neues Jahr beginnt. Dass es zugleich das erste eines neuen Jahrzehnts, eines neuen Jahrhunderts und eines neuen Jahrtausends ist, lenkt den Blick weiter als üblich in die Vergangenheit und in die Zukunft.

Wer hätte sich zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts wohl vorstellen können, dass es möglich werden würde, Lebewesen zu klonen? Wer hätte selbst zu Anfang der achtziger Jahre schon vorauszusagen gewagt, dass es so bald zu einer friedlichen Vereinigung der beiden Teile Deutschlands kommen sollte? Die rasante Entwicklung in der Informations- und Kommunikationstechnologie hat unser Leben schon verändert, und sie wird noch weiter gehen. Viele Menschen sehen sich in einer Zeitenwende, nach deren Abschluss die Vergangenheit besonders weit zurückzuliegen scheint und die Zukunft viele Ungewissheiten verspricht.

Was erwartet uns? Wird sich der Wandel noch beschleunigen? Werden wir Menschen mit der selbst geschaffenen technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Schritt halten können? Sind die von Menschen verursachten Veränderungen in der Natur, unserer Lebensgrundlage, noch zu beherrschen? Können wir unseren Wohlstand, unser Sozialsystem, unsere Sicherheit in einem demokratischen Staat auch in den nächsten Jahrzehnten erhalten?

Die Welt rückt zusammen. In der Wirtschaft ist globales Handeln selbstverständlich geworden, ja sogar oft Bedingung für den Fortbestand von Unternehmen und die Sicherung und Vermehrung von Arbeitsplätzen. Die europäische Union erleichtert es uns, in der Welt mit einer Stimme zu sprechen und Gehör zu finden. NRW, im Zentrum Europas, profitiert außerdem von den Möglichkeiten, die der europäische Binnenmarkt schafft.

Veränderungen in der Arbeitswelt, die von den Einen als Verlust des Vertrauten bedauert, von den Anderen als Aufbruch zu neuen Chancen begrüßt werden, stellen uns vor große Herausforderungen. Wer erfolgreich sein will, muss über ein hohes Maß an fachlicher und kommunikativer Kompetenz verfügen und sich ständig weiterbilden und weiterentwickeln.

Auch im öffentlichen Dienst wachsen die Anforderungen. Bürgerinnen und Bürger, die wir ja auch selbst sind, erwarten von Politik und Verwaltung, dass wir nachvollziehen können, was weltweit stattfindet, und dass wir steuern und gestalten können, was Einfluss auf das Leben in unserem Land hat. Dazu bedarf es neuer, oft zusätzlicher Kenntnisse und Fähigkeiten. Die Menschen in unserem Lande erwarten, dass wir auf sie zugehen, ihnen unsere Leistungen anbieten, dass wir die Entwicklung des Landes initiieren und dass wir uns bei all dem stärker an Kostenfragen orientieren.

Als Dienstleister für die in NRW lebenden Menschen werden wir uns den Herausforderungen der Zukunft zum Wohle der Gesellschaft stellen. Die Rahmenbedingungen für ein Leben in NRW sollen so gestaltet werden, dass man auch zukünftig gerne hier lebt und arbeitet. Daran werden die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes weiterhin mitwirken, denn sie haben auch bisher gute Arbeit geleistet. Dafür möchte ich Ihnen ausdrücklich danken.

Nehmen Sie sich die Zeit, kurz inne zu halten. Sprechen Sie mit den Kolleginnen und Kollegen über das, was sie erwarten, was sie befürchten und welche Möglichkeiten sie ganz persönlich sehen, Einfluss zu nehmen. Denn die Freude an der Arbeit darf nicht zu kurz kommen. Sie braucht ein gutes Arbeitsklima, die Zusammenarbeit untereinander und mit den "Kunden", die Wertschätzung, die jeder einzelne an seinem Arbeitsplatz erfährt, die gemeinsame Freude über Erreichtes.

Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche ich viel Glück, Zufriedenheit, Gesundheit und Erfolg im Jahr 2000!

Dr. Fritz Behrens

Innenminister
des Landes Nordrhein-Westfalen

MBL. NRW. 2000 S. 1